In Manching, in Ottobrunn und an allen anderen Standorten von Airbus Defence and Space erhalten die ehemaligen Mitarbeiter - es sind mehrere tausend - trotz hoher Inflation keine Erhöhung ihrer Betriebsrente. Als Grund nennt das Rüstungs-Unternehmen die schlechten Wirtschaftsdaten. Bei der Belegschaft sorgt das für Missstimmung, denn der Gesamt-Konzern Airbus hatte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn - über 4,2 Milliarden Euro. Nur die kleinere Tochter Airbus Defence und Space schwächelt, hat aber auch immer noch fast 400 Millionen Euro verdient. Damit hat sich der Gewinn im Vergleich zu 2021 allerdings fast halbiert.
Maßnahme sorgt für Unruhe in der Belegschaft
Rechtlich ist der Renten-Stopp nicht anfechtbar, weil jede Airbus-Tochter selbstständig entscheidet, ob und wie sie ihre Betriebsrenten erhöht, doch in Betriebsratskreisen stellt man die Frage nach der konzern-internen Solidarität. Allerdings vergebens. Im Konzern sorgt die Maßnahme für Unruhe. Denn andere Airbus-Töchter haben die Betriebsrenten für ihre ehemaligen Mitarbeiter massiv erhöht, teils zweistellig. Betroffen von der Rentenbremse sind ausschließlich die Rentner von Airbus Defence and Space, hier allerdings sämtliche Standorte, darunter Manching, Ottobrunn, Friedrichshafen.
Betriebsrat hat keine Handhabe
Für die ehemaligen Mitarbeiter von Airbus Defence and Space ist das bitter. Die Airbus-Betriebsrente macht ungefähr ein Fünftel ihrer Gesamtrente aus, bestätigt ein Unternehmenssprecher. Der Betriebsrat hatte wiederholt versucht, eine Betriebsrenten-Erhöhung zu erreichen, hat jedoch in dieser Frage keine Handhabe, denn er vertritt nur die aktiven Mitarbeiter.
Insider nennen Gründe für schwache Zahlen
Insidern zufolge profitiert Airbus Defence and Space GbmH "bislang noch nicht von der sogenannten Zeitenwende". Vielmehr steht noch hinter vielen angekündigten Projekten ein Fragezeichen. Der Verkauf von weiteren Eurofightern lässt auf sich warten. So habe zum Beispiel Saudi-Arabien Interesse am Kauf von Eurofightern angemeldet; allerdings gebe es dafür keine Exportlizenz. In der Schwebe ist auch noch, wann das neue Luftwaffensystem Future Combat Air System (FCAS) produziert werden kann; an dessen Entwicklung soll Airbus Defence and Space maßgeblich beteiligt sein. Derzeit würden die Mitarbeiter am Stand Manching zwar Überstunden fahren, allerdings sei die Zukunft einfach in vielerlei Hinsicht ungewiss.
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