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Bürger im Höchstädter Ortsteil Deisenhofen demonstrieren gegen den Verkauf des Wasserschutzgebiets.

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Wasserschutzgebiet bleibt Knackpunkt beim B16-Bau in Höchstädt

Nach Gesprächen zwischen Stadt Höchstädt und Verkehrsministerium ist klar, dass die Pläne für den Bau geändert werden müssen. Bürgermeister Maneth hält aber an der Trasse durchs Wasserschutzgebiet fest. Von Judith Zacher

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Es besteht weiter Gesprächsbedarf – die Pläne müssen umfangreich überarbeitet werden: Das ist das Ergebnis eines Termins von Vertretern der Stadt Höchstädt (Lkr. Dillingen) gestern im bayerischen Verkehrsministerium in München.

Verbesserungen für Landwirtschaft und Radfahrer

Zum einen sollen sicherere Radwege und Brücken für die Landwirtschaft in die Planungen eingearbeitet werden. Zum anderen geht es um den großen Knackpunkt: das Wasserschutzgebiet.

Schutzgut Wasser wird neu bewertet

Zuletzt war geplant, dass die Stadt dieses für den geplanten Straßenbau aufgeben soll. Im Gegenzug sollte die Stadt 1,5 Millionen Euro vom Staatlichen Bauamt Krumbach bekommen. Eine entsprechende Vereinbarung sollte am Montag im Stadtrat behandelt werden, dieser Tagesordnungspunkt aber wurde gestrichen.

Nach den Gesprächen der letzten Tage werde das Schutzgut Wasser neu bewertet, heißt es in einer Pressemitteilung.

Es gibt damit weiterhin zwei Möglichkeiten: Die Straße so absichern, dass das Trinkwasser im Boden beim Bau oder späteren Unfällen möglichst nicht verunreinigt werden kann – oder: Das Trinkwasserschutzgebiet aufgeben.

Bund Naturschutz ruft zu Demo auf

"Ich würde jetzt mal sagen: Es ist alles offen", sagte Bürgermeister Gerrit Maneth dem BR. "Wir planen jetzt, und das soll das Ziel sein, auch die Belange der Wasserwirtschaft miteinzubringen. Klar, die Belange der Wasserwirtschaft heißt: Das Wasserschutzgebiet aufrechtzuerhalten. In welcher Art, in welcher Weise, an welchem Ort – das ist noch offen. Das gilt es auszuloten, und dafür sind diese Gespräche notwendig. Die Trasse bleibt dieselbe – durchs aktuelle Wasserschutzgebiet." Eine neue Trassenführung werde es mit ihm nicht geben, betonte Maneth.

"Wasser first!"

Der Bund Naturschutz hat weitere Proteste gegen die mögliche Aufgabe des Wasserschutzgebiets angekündigt. Am Montag ist für 18 Uhr eine Demo am Höchstädter Rathaus geplant. Auch in Mörslingen und Deisenhofen, Ortsteile von Höchstädt, die an der Trasse und am Wasserschutzgebiet liegen, wird die Aufgabe des Gebiets stark kritisiert. Bei einer Demo trugen Deisenhofener T-Shirts mit dem Aufdruck "Wasser first!".