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Inklusions-Jugendherberge Bayreuth

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Wasserschaden: Jugendherberge in Bayreuth weiter geschlossen

Erst vor einem Jahr hatte die neue Jugendherberge in Bayreuth eröffnet. Nun steht fest, dass die Sanierung nach drei verheerenden Wasserschäden noch länger dauert als zunächst gedacht. Der Schaden liegt mittlerweile im Millionenbereich.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Fünf Monate hatte die neue Jugendherberge in Bayreuth ihre Türen geöffnet. Dann zwangen drei Wasserschäden zwangen die Verantwortlichen, das moderne Haus wieder zu schließen.Die Sanierung sollte ursprünglich im Juni zumindest soweit sein, dass Teile der Herberge wieder genutzt werden können. Nun ist aber klar: Es wird wohl September werden. Das sagte Anne Jonigkeit, Pressesprecherin des Deutschen Jugendherbergswerks, auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Dann wäre das Haus rund elf Monate geschlossen.

Schaden im Millionenbereich

Der Schaden liegt vermutlich im einstelligen Millionenbereich, inklusive Einnahmeausfälle. "Leider konnten wir erst während der Bauarbeiten das gesamte Ausmaß der Schäden sehen. Das war einfach größer als gedacht, so dass auch die Sanierungsarbeiten länger dauern", so die Pressesprecherin des Deutschen Jugendherbergswerks. Sowohl Inneneinrichtung als auch Boden und Estrich wurden zurückgebaut. Teilweise mussten auch Trockenbauwände wieder herausgenommen werden, so Jonigkeit. Außerdem mussten die betroffenen Böden und Betonwände trocken gelegt und das Wasser entfernt werden.

Schuldfrage noch ungeklärt

Die Jugendherberge kann erst wieder öffnen, wenn alle Gebäudeteile abgenommen sind. Derzeit prüfen Sachverständige, was die genauen Ursachen für die drei verschiedenen Wasserschäden waren. Sicher bisher: Ein Fehler von Handwerkern beim Neubau der Jugendherberge. Im Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär seien die Arbeiten "unsachgemäß ausgeführt worden". Die endgültige Schuldfrage müsse aber noch geklärt werden – genau wie die Frage, wer für den Schaden aufkommt.

Einnahmen weggebrochen

Da das Gebäude seit November vergangenen Jahres geschlossen ist, sind der Jugendherberge die Einnahmen durch Übernachtungen weggebrochen. Auch in einnahmestarken Zeiten – wie den diesjährigen Sommerferien und während der Bayreuther Festspiele – steht das Haus leer. "Wir haben in Bayreuth ein tolles neues Haus hingestellt. Die Gäste haben sich gefreut und haben gleich gebucht. Dann mussten wir ihnen aber Absagen erteilen. Darüber sind wir nicht glücklich. Aber wir sind froh, dass in dem Gebäude kein Mensch zu Schaden gekommen ist", so Jonigkeit.

Hängepartie für Mitarbeiter

Die Mitarbeiter waren in den ersten Monaten nach der Schließung auf mehrere andere Jugendherbergen verteilt. Inzwischen sind sie in Kurzarbeit und bekommen weniger Geld. Nach der Wiedereröffnung werden sie weiterbeschäftigt.

Erste bayerische Inklusions-Jugendherberge

Das neue Gebäude in Bayreuth ist bayernweit die erste Inklusions-Jugendherberge. Sie war der erste Neubau des Deutschen Jugendherbergswerks seit den 1970er-Jahren. Die Jugendherberge ist in großen Teilen behindertenfreundlich gestaltet und eignet sich gut für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten. Auch das Mitarbeiter-Konzept ist integrativ. Acht der 21 Mitarbeiter haben ein Handicap, zum Beispiel eine Sehschwäche, Epilepsie oder eine geistige Behinderung.