Bildrechte: pa/dpa/Fürmann Hans

Saalach bei Bad Reichenhall

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Wasserkraftwerke: BUND Naturschutz warnt vor Naturzerstörung

Der BUND Naturschutz hat bei der Vorstellung des Gewässerreports vor der umweltzerstörenden Wirkung von Wasserkraftwerken gewarnt. Als Negativbeispiel beklagt der BUND in Bayern vor allem das Wasserkraftwerk bei Bad Reichenhall an der Saalach.

Das Stauwerk Kiplinger Sperre bei Bad Reichenhall stelle bis heute den folgenschwersten Eingriff für das Fließgewässer dar, schreibt der BUND in seinem Report. Die Stauwerkemüssten jetzt modernisiert und für Tiere passierbar gemacht werden, so die Forderung der Umweltschützer. Und vor allem neue Wasserkraftwerke dürften an der Saalach nicht mehr entstehen. "Kleinwasserkraftwerke sind teuer in der Anschaffung, produzieren nur für wenige hundert bis tausend Haushalte Strom aber stellen einen massiven Eingriff in die Fluss - Ökosysteme dar", so BUND Naturschutz.

Positivbeispiel in Schwaben

Ein Positivbeispiel beim Gewässerschutz sieht der BUND Naturschutz bei der Ostrach im Oberallgäu. Die dort hindurch fließende Ostrach gehöre zu den letzten freifließenden und unverbauten Gewässerabschnitten in Bayern. Durch ein geplantes Wasserkraftwerk sei die Ostrach massiv bedroht gewesen, so die Naturschützer. Das Augsburger Verwaltungsgericht hatte im letzten Jahr jedoch den Bau für nicht zulässig erklärt. Ein Erfolg für die Naturschützer, die zudem hoffen, dass dieses Augsburger Urteil Signalwirkung haben wird. Der Fall sei beispielhaft dafür, wie Natur und Landschaft durch den Bau von Wasserkraftanlagen von Zerstörung bedroht sind.

Stopp der Einspeisevergütung gefordert

Der BUND fordert daher einen Stopp der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) für neue Wasserkraftanlagen. Nirgends sei bisher das Potential zum Energiesparen, bzw. auch zur Erzeugung von Strom aus anderen erneuerbaren Quellen ausgeschöpft und weiter: "Die Erfahrung zeigt, dass besonders kleine Anlagen unter 1.000 KW Leistung unverhältnismäßig großen, negativen Einfluss auf die Fließgewässerökologie haben, und dass kaum funktionierende Fischauf- und -abstiegsanlagen existieren, die dem massenhaften Fischsterben ein Ende setzen könnten."