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Ein Mann fährt eine Harley Davidson

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Vor möglichen Strafzöllen: Harley-Boom in Regensburg

Trump droht mit Strafzöllen auf Aluminium und Stahl. Brüssel rüstet sich zum Gegenschlag mit 25 Prozent Strafzölle auf den Motorrad-Klassiker Harley-Davidson. Die Unsicherheit bei Händlern ist groß, auch in Regensburg.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

70 Harleys jeder Farbe glänzen in der Halle von Gerhard Eder. Er ist Leiter der Harley-Häuser in Regensburg und stolz auf die Motorräder, von denen er selbst einige fährt. 25 Prozent Strafzölle auf Motorräder - dieses Szenario hält Eder zwar für unglaubwürdig, dennoch hat er Angst um sein Geschäft.

"Das ist die Angst, die momentan alle haben. Manche munkeln, dass wir bis zu einem Drittel verlieren könnten. Das ist eine Preisklasse, die die jungen Leute treffen wird. Die haben es wesentlich härter, diesen Mehraufpreis irgendwie locker zu machen. Ich hoffe, dass die Strafzölle schon allein aus dem Grund nicht kommen." Gerhard Eder

Die EU hatte angekündigt, sich gegen US-Strafzölle entschieden zur Wehr setzen. Die Liste mit Zöllen für US-Produkte liegt bereits parat: Darunter sind zum Beispiel Bourbon-Whiskey und eben Harley-Davidson-Motorräder.

Der Harley-Markt boomt im Moment

Dafür boomt das Geschäft jetzt - vor den vermeintlichen Strafzöllen. Und der Preis gebrauchter oder jetzt vorhandener Harleys steigt: "Das ist wie bei einem Sale-Verkauf: das Angebot ist limitiert. Und man weiß, Ende Mai könnte sich etwas ändern. Für mich bringt es den Segen, dass wir Handelsware, die wir hier vor Ort und auf Lager haben, relativ schnell verkaufen können", erzählt Gerhard Eder.

Last-Minute-Käufer und Gelassene

Eine von diesen Last-Minute-Käuferinnen ist Wilma Herle aus Regensburg. Vor zwei Wochen hat sie sich eine Harley gekauft. "Eigentlich kann ich froh sein, weil ich sie noch einigermaßen günstig bekommen habe. Und der Wert wird wahrscheinlich durch die Einführung der Strafzölle noch steigen", freut sie sich.

Strafzölle? Egal - denkt sich Meik Eling aus Rain am Lech. "Trump kann mich nicht dran hindern. Ich habe schon eine Harley, die nächste steht mit Sicherheit an - mit oder ohne Strafzoll. Denn wenn der Mensch was haben will, dann kauft er sich es", sagt Eling.

Hamstern vor den Zöllen

Darauf setzt auch Gerhard Eder. Er vertraut auf seine Stammkunden, die der Marke Harley-Davidson treu bleiben. Dennoch, für mögliche Strafzölle will er vorsorgen: Er wird zehn bis 15 Motorräder aus Nachbarländern zukaufen - bevor die Zölle kommen.