Wegen versuchten Totschlags an einem 14-Jährigen wurde ein 18-Jähriger vom Landgericht Deggendorf am Mittag zu einer Jugendstrafe von vier Jahren verurteilt. Die Anklage lautete auf versuchten Mord.
Messerattacke knapp überlebt
Nach einem schon länger schwelenden Streit des Angeklagten mit seinem Kontrahenten kam es am 5. Januar zu einer Art Showdown. In der Tiefgarage im Kulturviertel gingen die beiden jungen Männer begleitet von Freunden aufeinander los, traktierten sich mit den Fäusten und schubsten sich gegen die Betonwand. Der angeklagte kosovarische Staatsangehörige ging schließlich mit einem Messer von hinten auf seinen Gegner los und rammte es ihm durch die Schädeldecke. Das Opfer, das im Prozess als Nebenkläger auftritt, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und überlebte laut Staatsanwalt nur mit viel Glück.
Staatsanwaltschaft wertete Angriff als heimtückischen Mordversuch
Die Staatsanwaltschaft hatte den Angriff mit dem Messer als heimtückischen Mordversuch gewertet. Das Gericht folgte dem nicht und verurteilte den 18-Jährigen wegen versuchten Totschlages und schwerer Körperverletzung zu vier Jahren Jugendstrafe. Der Angeklagte sitzt seit seiner Festnahme im Januar in Untersuchungshaft. Das Urteil ist noch nicht rechtkräftig.