Das Landgericht Regensburg hat am Donnerstag das Urteil gegen einen 35-Jährigen gesprochen, der im Februar vergangenen Jahres eine Spielhalle in Bad Abbach (Lkr. Kelheim) überfallen hatte. Der Mann muss für fünf Jahre und neun Monate in Haft.
Überfall war fingiert?
Im Prozess hatte es eine überraschende Wende gegeben: Der Angeklagte erklärte, der Überfall auf die Spielhalle sei fingiert gewesen. Er habe die Tat mit dem 60-jährigen Teilinhaber der Spielhalle gemeinsam geplant und ausgeführt. Ob diese Aussage stimmt oder nicht, konnten die Richter nicht endgültig klären.
Der als Zeuge berufene Inhaber widersprach dem Vorwurf, aber auch seinen früheren Angaben. Das Gericht wertete hier zugunsten des Angeklagten "nur" Diebstahl mit Sachbeschädigung.
Allerdings kam noch eine Tat hinzu, die das Gericht als besonders schweren Raub gewertet hat: Einem Bekannten presste der Angeklagte Bargeld und Scheckkarten ab, kaufte in dessen Namen damit Elektrogeräte - nach Ansicht der Richter Betrug in Tateinheit mit Urkundenfälschung. Der Angeklagte begründete die Überfälle mit akuter Geldnot aufgrund seines Drogenkonsums.
In das Urteil wurde auch noch eine frühere Geldstrafe wegen Betrugs einbezogen.