Angeklagt sind ein 41-jähriger Iraker, ein 30-jähriger und ein 43-jähriger Syrer, die bei ihrer Festnahme im September 2016 beziehungsweise im März 2017 in Deutschland wohnten. Sie sollen Mitglieder eine Gruppe sein, die Flüchtlinge von der Türkei über Griechenland und die sogenannte Balkanroute für mindestens 1.000 Euro pro Person nach Deutschland schleusten.
Mindestens drei Kinder sterben, als das Boot kentert
Bei einer Schleusung, die der 41-jährige Hauptangeklagte über die Ägäis auf griechische Inseln organisiert haben soll, kenterte das Schlauchboot bei der Überfahrt. Es war mit 23 Menschen besetzt, mindestens drei Kinder kamen dabei ums Leben.
Lebensgefahr für Flüchtlinge an Bord
Bei einigen anderen Schleusungen bestand für die Bootsinsassen Lebensgefahr, weil die Boote Probleme mit dem Motor hatten und in Seenot gerieten.
Bei einem der ersten Schleuserprozesse in Deutschland, bei dem es um Bootsflüchtlinge ging, war der 28-jährige Hauptangeklagte aus Aleppo im vergangenen August zu vier Jahren Haft verurteilt worden, ein Bootsführer zu zweieinhalb Jahren. Das Gericht verwies damals in der Begründung auf die persönliche Situation der Angeklagten, die selbst auf der Flucht waren oder ihren Landsleuten helfen wollten.
Im Prozess sind neun Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil wird am 27. November gerechnet.