Tanz in den Mai

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Tanz in den Mai - oder Walpurgis-Party?

Heute Nacht wird traditionell in den Mai getanzt. Aber was genau steckt genau dahinter? Ist es nur altmodischer Brauch - oder interessieren sich auch junge Leute dafür? Von Christina Schmitt

Mit dem Tanz in den Mai sei es "ein bisschen wie beim Oktoberfest", sagt Philipp Engelhardt. Der Mitarbeiter vom Münchner Club Milla glaubt, dass die Leute das Geschichtliche heute nicht mehr so kennen wie früher. Aber alle dächten sich, "man sollte da jetzt hingehen", sagt Philipp Englhardt. In der Milla wird heute Nacht auch in den Mai getanzt wird. Eine von vielen Partys, die es neben dem traditionellen Tanz mit Maibaum und Trachtenverein gibt.

"Der Tanz in den Mai lebt zur Zeit in ganz Bayern wieder auf", sagt Michael Ritter vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Tatsächlich wird damit seit Jahrhunderten der Beginn der warmen Jahreszeit gefeiert. Das Erwachen der Natur sei früher existenziell wichtig für die Bauern gewesen, wie Ritter erklärt. Daraus hat sich dann der Brauch entwickelt.

Tanz in den Mai und Walpurgisnacht

Oft wird dieser mit der Erzählung um die Walpurgisnacht in Verbindung gebracht. Der Zusammenhang mit der Walpurgisnacht werde gerne konstruiert, aber er sei letztlich faktisch volkskundlich nicht haltbar, sagt Michael Ritter. Die Vorstellungen von der Walpurgisnacht - mit orgiastischen Feiern von Hexen und Teufeln - seien letztendlich nur ein Produkt von Sagen und Literatur. "Es ist nur ein Fantasieprodukt des Aberglaubens, das so aber nie in die Brauchrealität Eingang gefunden hat", erklärt der Heimatforscher weiter.

Im Münchner Club Milla wird der Tanz in den Mai unter dem Motto "Internationale Musik für die niederen Bedürfnisse" gefeiert. Es werde viel Funk geben, sagt Philipp Englhardt. Auf jeden Fall alles, was die Beine zum Tanzen bringe.