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Claudia Schwarz, die in dem aufgelösten Birgitten-Kloster Altomünster lebt und dort Nonne werden will, sitzt im Landgericht München II im Verhandlungssaal neben ihrem Anwalt Christian Rumberger.

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Streit um Bleiberecht: Nonnen-Anwärterin besetzt Kloster

Sie lebt weiter in dem jahrhundertealten Kloster Altomünster bei Dachau und weigert sich auszuziehen: Die Nonnen-Anwärterin Claudia Schwarz wehrt sich vor dem Landgericht München II gegen die Vollstreckung der Räumung durch die Erzdiözese.

Die 39-jährige Juristin argumentiert, sie wolle in dem aufgelösten, weitgehend leerstehenden Kloster Nonne werden - das sei ihre Berufung, Gott führe sie. 

Nicht bis zum "Sankt Nimmerleinstag" streiten

Der Richter schlug einen Vergleich vor. Man könne den Streit "nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausziehen". Doch die Parteien wurden sich nicht einig. Die Erzdiözese München und Freising verlangte ein konkretes Auszugsdatum Ende Juni. "Das ist für mich keine Option", sagte hingegen Schwarz. Sie pocht auf eine endgültige Entscheidung aus Rom. Tatsächlich sei, so hieß es, nun eine weitere Entscheidung der Apostolischen Signatur zu erwarten, des höchsten Gerichts der römischen Kurie. Im März soll der Prozess weitergehen.

Mindestbesetzung: Drei Ordensfrauen

Der Vatikan hatte die Auflösung des einzigen Kloster des alten Birgitten-Ordens in Deutschland beschlossen, weil dort nur noch eine Nonne gelebt hatte, die Ordensfrau Apollonia Buchinger. Die Mindestbesetzung bestünde aber aus drei Ordensfrauen. Apollonia legte Widerspruch ein, zog aber aus. In einem ersten Verfahren hatten sich Schwarz und die Erzdiözese in einem Vergleich darauf verständigt, dass Schwarz bis zu einer Entscheidung Roms über den Widerspruch bleiben darf. 

Prozess wegen Brandschutz gewonnen

Schwarz hatte bereits Mitte Februar vor dem Verwaltungsgericht München erstritten, trotz teils mangelhaften Brandschutzes bleiben zu können. Sie zog dazu in eine andere Zelle um.