Wegen der Veruntreuung von Arbeitsentgelten und Steuerhinterziehung hat das Landgericht Nürnberg-Fürth einen Gastronom zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Dem 43-Jährigen wurde zugute gehalten, dass er ein umfängliches Geständnis abgelegt hat.
580.000 Euro Schaden bei Sozialversicherungen
Der Mann, der zwischen 2008 und 2012 Geschäftsführer der Nürnberger Lokale "Lucas", "Tapasitos" und "Marientorzwinger" war, hatte schon vor Beginn der Hauptverhandlungen gestanden, jahrelang mit doppelten Lohnabrechnungen und Quittungen sowie manipulierten Registrierkassen gearbeitet zu haben. So wurden in den Lokalen mit Mitarbeitern Nettolöhne vereinbart, die den Sozialversicherungen aber als Bruttolöhne gemeldet wurden. Durch 666 Einzelfälle hat sich der Schaden für die Sozialversicherungen auf knapp 580.000 Euro summiert.
Manipulierte Kassen und umfangreiches Geständnis
Durch Manipulationen an den Registrierkassen wurden Umsatzspitzen heruntergerechnet und dem Finanzamt entsprechend niedrigere Umsätze gemeldet. Dem Fiskus ist so ein Schaden von knapp 220.000 Euro entstanden.
Strafmildernd wirkte sich die Kooperation des Wirtes aus. So habe er umfangreich gestanden und den Schaden inzwischen wieder gut gemacht, so das Gericht. Für die Nachzahlung der rund 800.000 Euro an Sozial- und Finanzkassen habe der 43-Jährige einen Privatkredit aufgenommen.