Münchner Stiftung hilft trauernden Kindern
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Sternstunden-Projekt: Stiftung hilft trauernden Kindern

Die Nicolaidis YoungWings Stiftung in München hilft Kindern und Jugendlichen, die um ein Elternteil oder Geschwister trauern. Mit "Sternstunden"-Geld kann sie jetzt einen Neubau errichten, der mehr Möglichkeiten bietet.

Eine Million Euro aus der "Sternstunden"-Aktion bekommt die Nicolaidis YoungWings Stiftung, die damit einen Neubau in München errichten will. Dort soll es noch mehr Möglichkeiten geben, um gerade trauernden Kindern und Jugendlichen zu helfen.

"Er fehlt mir so unglaublich"

Die Schilderungen im Online-Forum lassen erahnen, was trauernde Kinder und Jugendliche durchmachen. Da erzählt beispielsweise ein User, dass sein Papa einen Herzinfarkt erlitten hat, als er nur mal schnell Autoreifen wechseln wollte. Eine andere Jugendliche wiederum hat ihren Bruder verloren: "Er fehlt mir so unglaublich", schreibt sie. Das Online-Forum zum Austausch und Kontaktknüpfen ist aber nur eines von vielen Angeboten der Nicolaidis YoungWings Stiftung, die auch von Profi-Fußballer Thomas Müller als Botschafter unterstützt wird.

Trauerarbeit in Corona-Zeiten

Es gibt zum Beispiel auch Trauerseminare, Trauergruppen für Betroffene unterschiedlichen Alters, gemeinsame Unternehmungen und Einzelgespräche. Momentan ist wegen Corona alles ein bisschen schwieriger geworden. Man muss sich mit Videochats und vielen Telefonaten behelfen. Zum Glück halten die Mitarbeitenden der Nicolaidis YoungWings Stiftung ohnehin immer engen Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen, so dass sich auch die Zeit der Pandemie überbrücken lässt.

Sternenhaus als Leuchtturmprojekt

Aktuell hat die Stiftung für ihre Arbeit nur eine Etage in einem Wohnblock im Münchner Westend. Jetzt will sie am Nockherberg mit Unterstützung von "Sternstunden" einen mehrstöckigen Neubau - das "Sternenhaus" - errichten. Es wird ein Begegnungsort mit ganz neuen Möglichkeiten. "Wir können dann auch mal eine Werkstatt haben, kreativ arbeiten, Musikangebote schaffen und so viel individueller auf die Trauer der Kinder und Jugendlichen eingehen", erklärt Vorstandsvorsitzende Martina Münch-Nicolaidis: "Das ist schon ein besonderer Ort, in dieser Art und Weise gibt es noch nichts - das wird ein Leuchtturmprojekt."

Lebensaufgabe nach Schicksalsschlag

Die Stiftungsgründerin hat selbst einen schweren Schicksalsschlag erlitten: Vor fast 23 Jahren verlor sie ihren Mann durch einen Autounfall. Martina München-Nicolaidis war damals 29 Jahre alt, hatte eine sechs Wochen alte Tochter und hätte sich mit ihrer Trauer eine Anlaufstelle gewünscht. Für junge Witwen und Witwer gab es so etwas damals noch nicht. Das wollte sie ändern, und daraus ist eine Lebensaufgabe geworden. Die Nicolaidis YoungWings Stiftung hat auch Angebote für Erwachsene. zum Beispiel eine bundesweit wohl einzigartige Austauschplattform für Frauen, die ihren Partner in der Schwangerschaft schon verloren haben.

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