Passaus Bischof Stefan Oster ist einer der Favoriten für die Nachfolge von Bischof Konrad Zdarsa in Augsburg. Das erfuhr der Bayerische Rundfunk aus schwäbischen Kirchenkreisen.
Bischof Zdarsa wird im Juni nächsten Jahres 75 Jahre alt und dann routinemäßig beim Papst seinen Rücktritt einreichen. Zdarsa, ein Cousin des früheren bayerischen Wissenschaftsministers Thomas Goppel, war zunächst Bischof von Görlitz und kam 2010 als Nachfolger des umstrittenen Bischofs Walter Mixa nach Augsburg.
Oster mit enger Verbindung zum Bistum Augsburg
Oster ist 53 Jahre alt und stammt aus der Oberpfalz. Seit 2014 ist er Bischof von Passau und damit der jüngste im Kreis der Deutschen Bischofskonferenz. Sein Weg in der Kirche führte ihn durch das Bistum Augsburg: Er studierte bis 2000 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern, die auf dem Gebiet des Bistums Augsburg liegt.
Er wurde 2001 vom damaligen Augsburger Bischof Viktor Josef Dammertz zum Priester geweiht und war Kaplan in der Pfarrei St. Don Bosco in Augsburg, eine Pfarrei mit vergleichsweise hohem Ausländeranteil.
Bischof gilt als konservativ
Bischof Oster gehört dem konservativen Kreis unter den bayerischen Bischöfen an. Erst im März hatte er sich zusammen mit sechs anderen deutschen Bischöfen an den Vatikan gewandt, weil sie Zweifel an einer Mehrheitsentscheidung der Deutschen Bischofskonferenz zur Zulassung konfessionsverschiedener Ehepartner zur Kommunion haben.
Das Schreiben war als indirekte Kritik am Ökumene-Kurs des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, und als Unterstützung des strengen Kurses des ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, gewertet worden.
Ob Papst Franziskus diesen Flügel des deutschen Episkopats mit der Ernennung Osters zum Bischof von Augsburg stärkt, bleibt offen.