Zum Start der Sozialmesse ConSozial in Nürnberg hat Bayerns Sozialministerin Emilia Müller (CSU) betont, wie wichtig es sei, auf eine inklusive Gesellschaft hinzuarbeiten. Denn das sei das Beste für alle Menschen.
"Menschen mit und ohne Behinderung sollen ganz selbstverständlich zusammen arbeiten, leben und ihre Freizeit verbringen können." Emilia Müller (CSU), Bayerns Sozialministerin
Apps und digitale Hilfen für Menschen mit Behinderung
Führende Experten werden bei der zweitätigen Messe aufzeigen, wie dies gelingen kann. Dabei spiele auch die Digitalisierung eine große Rolle. Sie erleichtere Menschen mit Behinderung den Zugang zum Arbeitsmarkt und könne im Alltag Hilfestellungen leisten, so Müller. Auf der Messe wird beispielsweise eine App vorgestellt, mit deren Hilfe Texte in leichter Sprache dargestellt werden können.
Bayern Vorreiter in Sachen Inklusion
Bayern ist nach Angaben der Sozialministerin ein Vorreiter in Sachen Inklusion. Der Freistaat habe mit seiner Initiative für das Bundesteilhabegesetz eine der größten Sozialreformen der vergangenen Jahrzehnte angestoßen.
Größte Sozialmesse im deutschsprachigen Raum
Das Sozialministerium veranstaltet die Messe ConSozial. Sie ist nach Angaben des Ministeriums die größte Kongressmesse des Sozialen im deutschsprachigen Raum und zieht jedes Jahr mehr als 5.000 Besucher an. Mehr als 200 Wohlfahrtsverbände, Einrichtungsträger und Fachverbände präsentieren die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich.
Handys und Tablets in der Kita
Neben der Digitalisierung debattieren die Teilnehmer auch über frühkindliche Förderung an Kindertagesstätten. Denn diese beeinflussten als erster Bildungsort maßgeblich die Entwicklung und die Persönlichkeit der Kinder, so die Veranstalter. Diskutiert werden soll deshalb, wie Tablets im Kita-Alltag eingesetzt werden können und wie lange Kinder überhaupt Handy, Tablet und Co. nutzen sollten.
Preis für Inklusions-Projekt
Auf der Messe wird außerdem der ConSozial-Management-Preis verliehen. Ausgezeichnet wird ein Projekt der Josefs-Gesellschaft aus Köln. Es soll Menschen mit Behinderung helfen, ihr Leben einfacher mitzubestimmen und die Kommunikation mit den Sozialträgern vereinfachen.
"Pflegeberufe müssen attraktiver werden"
Zum Start der Messe warb außerdem Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) um Nachwuchskräfte in der Pflege – auch wenn sie selbst nicht vor Ort war. Bei der Ausbildung in der Altenpflege habe ein Fünf-Punkte-Plan bereits zu ersten Erfolgen in Bayern geführt. Die Schülerzahlen seien in den vergangenen Jahren in dem Bereich deutlich gestiegen, so Huml. Doch es brauche weiterhin mehr Fachkräfte, da die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt. Dabei könnten eine attraktivere Ausbildung und später gute berufliche Perspektiven helfen. "Genau dieses Ziel hat die Ausbildungsreform, die im Juni vom Bundestag beschlossen wurde", so Huml. In erster Linie seien aber die Arbeitgeber und die Gewerkschaften für gute Arbeitsbedingungen verantwortlich.