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Die Blühbotschafterinnen Karin Laferi (1. Reihe, 1. von links) und Heidi Küntzle (2. Reihe 4. von links) und ihre Gruppe von der Lebenshilfe Sonthofen im Garten der Lebenshilfe am Mühlbach

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Sonthofen: Blühbotschafter kämpfen gegen das Insektensterben

Zubetonierte Landschaften und Monokulturen führen dazu, dass immer mehr Insekten aussterben. Dagegen kämpfen Blühbotschafter. Sie werden vom Bund Naturschutz Naturerlebniszentrum in Immenstadt ausgebildet. Rupert Waldmüller hat zwei begleitet.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Heidi Küntzle, Pädagogin bei der Lebenshilfe Sonthofen, verteilt die Aufgaben an ihre Gruppe: Flox gießen, Heu im Hochbeet verteilen und so weiter. Ihre Mission als ehrenamtliche Blühbotschafterin: Den Garten auf dem Lebenshilfe-Gelände am Mühlbach in ein blühendes Paradies für Insekten zu verwandeln. Rosen, Mohnblumen, Apfelminze, Salbei, Lavendel, Monarden, Sommerflieder, Bartnelken, Dost, Duftwicken und der mit Blüten übersäte lila und rosa Phlox - überall im Garten blüht und summt es.

Gegen Insektensterben hilft vor allem eins: Handeln

Statt Rollrasen und Steingarten gibt es hier im Garten der Lebenshilfe eine überbordende Blumenpracht. Als Nahrung für Biene, Hummel und Co. Denn was das Insektensterben angeht, ist es eigentlich schon fünf nach zwölf, sagt Blühbotschafterin Heidi: "Wenn wir nicht alle zusammenhelfen und dazu beitragen, dass die Insekten Nahrung, Wohnraum haben, werden die sterben. Die verhungern bei uns und finden keine Wohnungen mehr. Und jeder kann da auf seinem Balkon auf dem kleinsten Stück im Blumenkasten was dazu beitragen. Jede Blüte zählt."

Blühbotschafter und Helfer bauen einen Unterschlupf für Insekten

Im Vorgarten ist Heidis Kollegin Karin zugange. Auch sie hat sich zur ehrenamtlichen Blühbotschafterin ausbilden lassen. Zusammen mit Werner und Christian baut sie aus einem alten Wagenrad ein großes Insektenhotel. Damit die Bienen im Garten nicht nur Futter finden, sondern in den angebohrten Holzscheiten zwischen den Speichen auch einen Unterschlupf. Für Karin ist es wichtig, "dass wir für unsere Bienen nicht nur Nahrung, sondern auch Obdach schaffen. Dass das alles wieder in Fluss kommt. Und es ist wunderbar zu beobachten, wie die Bienen das annehmen."

Die Mühe lohnt sich - nicht nur für die Insekten

Was die beiden Blühbotschafterinnen zeigen wollen: Mit wenig Aufwand lässt sich schon viel erreichen für die Insekten. Und wenn Karin nach getaner Arbeit die Bienen um die Blumen schwirren sieht, hat sich für sie die ganze Mühe auch wirklich gelohnt. "Wir sind Teil der Natur und deswegen müssen wir sie hegen und pflegen", sagt sie. Deshalb hoffen die beiden Blühbotschafterinnen, dass sie mit ihrer Begeisterung ein paar Leute anstecken können. Damit bald noch mehr Gärten so schön blühen wie der bei der Lebenshilfe.