Um 9.00 Uhr setzte sich der Leonhardi-Festzug im Kurgebiet in Bewegung. Er führt durch die Fußgängerzone auf den Kalvarienberg. Leonhard von Limoges, der historische Namensgeber des Heiligen Leonhard soll im 5. Jahrhundert in Frankreich gelebt haben. Er wird in Altbayern seit dem 11. Jahrhundert als Schutzpatron der Bauern, des Viehs und besonders der Pferde verehrt.
Pferde-Wallfahrt zu Leonhardikapelle
Die Leonhardifahrt ist eine Pferde-Wallfahrt. In Bad Tölz wird sie seit 1772 immer am 6. November begangen, wenn dieses Datum nicht auf einen Sonntag fällt. Der festliche Zug zieht mit 78 angemeldeten Truhen– und Tafelwagen auf den Kalvarienberg zur dortigen Leonhardikapelle. Dort werden mehrere hundert Rösser, die Reiter und alle anderen Mitwirkenden im Rahmen einer Andacht gesegnet.
Schulfrei für die Leonhardifahrt
Am Nachmittag ziehen Gruppen von Goaßlschnalzern lärmend mit ihren Peitschen durch die Stadt. Die Leonhardifahrt Bad Tölz trägt das Siegel "UNESCO Immaterielles Welt-Kultur-Erbe". Die Kinder und Jugendlichen in Bad Tölz können sich doppelt freuen: sie haben schulfrei, und heute ist auch das Wetter sehr viel besser als im vergangenen Jahr.
Leonhardiritte in Kreuth und anderswo
Die älteste Leonhardifahrt Bayerns wird seit mehr als 500 Jahren in Kreuth zelebriert. Nach dem Gottesdienst in der Leonhardi-Kirche ziehen dort prächtig geschmückte Pferdegespanne und verzierte Truhenwägen dreimal zur Segnung durchs Dorf.
Leonhardiritte zu Ehren des Heiligen Leonhard von Limoges sind in Altbayern und Teilen Österreichs Brauch. Sie finden an seinem Gedenktag am 6. November, teils aber auch schon an den Wochenenden davor statt. Einige Orte feiern Leonhardi auch im Sommer.