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Schreck für Schleierfahnder: Pseudo-Sprengstoffgürtel

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Schleierfahnder finden Pseudo-Sprengstoffgürtel in Rucksack

Einen Schreck bekamen Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth auf der Autobahn A8, als sie bei einer Pkw-Kontrolle in einem Rucksack anscheinend eine Art Sprengstoffgürtel fanden. Er entpuppte sich aber als harmlos. Von Gerhard Brack

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Das berichtet die Polizei nun in einer Pressemitteilung. Die Beamten kontrollierten demnach an der Autobahn A8 auf der Höhe Weyarn einen Daimler C220 mit deutschem Kennzeichen. Am Steuer saß ein 22-Jähriger aus Syrien. Er hatte ordnungsgemäßen Ausweis dabei, doch im Rucksack des Mannes machten die Polizisten eine erschreckende Entdeckung. 

"Sprengstoffgürtel" mit schwarzem Klebeband

Dem ersten Anschein nach fanden die Schleierfahnder der Grenzpolizeistation Kreuth in der mitgeführten Tasche einen Strengstoffgürtel. Tatsächlich handelte es sich aber um eine harmlose Konstruktion aus elektronischen Komponenten. Diese waren mit schwarzem Klebeband an einem Gürtel befestigt und zusammengebunden. 

Ein Traum für Prüflinge

Sinn und Zweck dieser Konstruktion ließen sich schnell klären, sie erfüllen manchen Traum prüfungsgestresster Schüler. Es geht im Kern um die Bewältigung des theoretischen Teils von Führerscheinprüfungen: Der Prüfling bindet sich verdeckt unter der Kleidung die Gürtelbinde um und bringt eine vernetzte Knopflochkamera an der Jacke an. 

Betrug mit "Knopf im Ohr"

Damit überträgt der Prüfling einem Mittäter optisch die Fragen, die auf dem Prüfungsmonitor erscheinen. Dieser ermittelt parallel mit einem Führerscheinprüfungsprogramm die richtige Antwort und gibt diese dem Prüfling mittels eines "Knopfs im Ohr" durch.

Geschenk von Unbekannt

Wann, wo und wie oft diese Ausrüstung zur Manipulation von Führerscheinprüfungen in der Praxis bereits eingesetzt wurde, ist offen. Der syrische Staatsangehörige, von Beruf Schneider, wollte dazu keine Aussage machen. Er deutete lediglich an, alles von einem Unbekannten geschenkt bekommen zu haben.

Polizei ermittelt

Die Schleierfahnder stellten die gesamte Ausrüstung zum Zwecke der Auswertung sicher und vernahmen den Syrer wegen des Betrugsverdachts. Weitere Ermittlungen laufen.