Die Diebstähle fanden überwiegend in Oberfranken statt. Die Verdächtigen sollen einen Schaden von mehr als 1,2 Millionen Euro verursacht haben. Allein im Haupttatzeitraum von Juni 2015 bis Juni 2016 sei die Bande für mehr als 100 Straftaten verantwortlich, teilte die Polizei in Bayreuth am Freitag (15.09.17) mit. Sieben Bandenmitglieder wurden inzwischen nach Deutschland ausgeliefert und sitzen in Untersuchungshaft. Die mutmaßlichen Täter sollen aus Moldawien und Rumänien stammen, Kopf der Bande sei ein 39-jähriger Tscheche.
In Oberfranken auf Diebestour
Die Männer hatten es 2015 und 2016 vor allem auf VW-T5-Busse, Mercedes Sprinter und Skoda abgesehen. Sie waren in ganz Oberfranken auf Diebestour, aber vor allem im Raum Coburg, Bayreuth und Hof. Die Polizei konnte zunächst im Juni 2016 zwei Autodiebe mit moldawisch-rumänischer Abstammung in Nürnberg festnehmen. Bei einer größeren Aktion in Tschechien im März 2017 konnte die Polizei den "Kopf" der Bande dann in seinem Wohnhaus in Pilsen festnehmen. Mehr als 20 Beamte der oberfränkischen Kriminalpolizei haben dabei mit tschechischen Kollegen, Vertretern der Staatsanwaltschaft Coburg und Kfz-Spezialisten zusammengearbeitet.
Haftbefehl gegen Bandenmitglieder
Das Vorgehen der Bande beschreibt Kriminaldirektor Alfred Kauper folgendermaßen: Der Hintermann hat den Bandenmitgliedern konkrete Aufträge erteilt. Sie sollten ganz bestimmte Autos auskundschaften und stehlen. Dabei haben die Autodiebe entweder auf Auto-Verkaufsplattformen im Internet recherchiert und die Adresse eines Verkäufers herausgefunden oder Autohäuser und Wohngebiete ausgekundschaftet. Die Autos wurden geklaut, über die Grenze nach Tschechien geschafft – und von dort aus entweder im Ganzen oder in Einzelteilen weiterverkauft. Bei der Durchsuchung von insgesamt neun Objekten, vor allem in Pilsen und Prag, fanden die Polizisten Diebesgut. Insgesamt 17 Fahrzeuge verschiedener Marken, ungefähr 56 Fahrzeugteile, mehr als 35 Fahrzeugsitze, rund 100 Autoschlüssel, über 80 Fahrzeugbriefe und -scheine sowie mehr als 30 Computer, Laptops, Festplatten, USB-Sticks, Navigationsgeräte und über 15 Mobiltelefone wurden sichergestellt.
Alle sieben Bandenmitglieder sind inzwischen nach Deutschland ausgeliefert und sitzen in verschiedenen bayerischen Gefängnissen.