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Jüdisches Leben in Deutschland

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Sanierung der Bayreuther Synagoge kurz vor Abschluss

Drei Jahre lang ist die Synagoge in Bayreuth saniert worden. Nun stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss. Mitte April ist die religiöse Eröffnung geplant, zeitgleich mit der Eröffnung des Markgräflichen Opernhauses.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Nach drei Jahren grundlegender Sanierung stehen die Arbeiten an der Synagoge in Bayreuth kurz vor dem Abschluss. Die religiöse Eröffnung sei für Mitte April geplant – zeitgleich mit der Eröffnung des Markgräflichen Opernhauses, so Felix Gothart, der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde in Bayreuth. Ab Juni soll das historische Gebäude dann auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Jüdisches Kulturzentrum

Die Kosten waren mit rund 3,8 Millionen Euro veranschlagt. "Da liegen wir etwa zehn Prozent darunter", so Gothart. Bis zur Eröffnung seien nur noch Kleinigkeiten zu machen. "Meine Frau näht und bestickt zum Beispiel gerade den neuen Tora-Vorhang. Das ist einer der wichtigsten Gegenstände in einer Synagoge. Unser neuer Vorhang ist etwa 1,40 Meter mal 2,00 Meter groß und wird komplett in Handarbeit gefertigt", so Gothart. Ein Tora-Vorhang hängt in Synagogen vor dem sogenannten Tora-Schrein – einer Art Schrank, in dem die Tora-Rollen liegen. In der Bayreuther Münzgasse soll langfristig ein jüdisches Kulturzentrum entstehen.

Letzte Genehmigungen

Mit der Sanierung des rituellen Tauchbeckens, der sogenannten Mikwe, und der Synagoge sind die ersten zwei Bauabschnitte abgeschlossen. "Nun kommt Teil drei: Für die Sanierung des ehemaligen Iwalewa-Hauses als Gemeindehaus fehlen aber noch Genehmigungen. Das Gebäude werden wir vor allem als Museum nutzen, aber es werden dort auch Aufenthaltsräume und Büros untergebracht sein", erklärt Gothart. Das Kulturzentrum setzt sich aus dem Kultusbereich mit Mikwe und Synagoge und dem Kulturbereich mit dem neuen Gemeindehaus zusammen. Es soll in etwa ein bis zwei Jahren offiziell eröffnet werden.

Barocke Synagoge

Die Bayreuther Synagoge ist die älteste barocke Synagoge in Deutschland, die noch genutzt wird. Bei der Reichspogromnacht im November 1938 war die Synagoge schwer verwüstet worden. Wegen der unmittelbaren Nähe zum Markgräflichen Opernhaus war sie von den Nationalsozialisten aber nicht in Brand gesteckt worden.