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Bruckmandl in Regensburg

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Regensburg hat sein Bruckmandl zurück

Das berühmte Bruckmandl ist zurück in Regensburg: Heute Mittag stellten Bauarbeiter die aus dem Mittelalter stammende Figur an ihrem ursprünglichen Platz auf der Steinernern Brücke auf.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Sie freue sich sehr, dass eines der Wahrzeichen der Stadt wieder da sei, sagte Regensburgs Baureferentin Christine Schimpfermann dem Bayerischen Rundfunk. 2014 hatte das Bruckmandl zur Restaurierung abgebaut werden müssen, weil Vandalen ihm einen Arm abgeschlagen hatten. Dieser gilt seitdem als verschwunden und musste nachgebildet werden.

Farbunterschied wird verschwinden

Am Erscheinungsbild der Skulptur werde sich nur vorübergehend etwas ändern, sagte Schimpfermann. Weil der beim Restaurieren verwendete Stein neuer sei als der ursprüngliche, werde man erst einmal einen Farbunterschied erkennen, die Monate und Jahre werden diesen aber ausgleichen. Das Bruckmandl ist damit pünktlich zum Welterbetag am Sonntag zurück. Dann soll die Steinerne Brücke wieder komplett begehbar sein. Diese gilt als älteste Steinbrücke Deutschlands. Der Behelfssteg, der am letzten Sanierungsabschnitt vorbeiführt, wird aber voraussichtlich erst nach dem Welterbetag abgebaut. Ganz fertig ist die Sanierung aber auch dann nicht. Wenn der Behelfssteg weg ist, werden die Eisbrecher saniert, auf denen der Steg verankert ist. Das dauert bis Ende 2018. 

Lange Bruckmandl-Geschichte

Vermutlich symbolisierte die Figur im Mittelalter die Freiheitsrechte der Freien Reichsstadt Regensburg gegenüber dem Bischof und dem Herzog von Bayern. Das heutige Bruckmandl ist bereits die dritte Sandsteinfigur dieses Namens. Die ursprüngliche Skulptur wurde 1579 zerstört und gilt als verschollen. Von der zweiten Ausführung des Bruckmandls ist heute noch der Torso im Historischen Museum Regensburg vorhanden. Die dritte Ausführung der Figur wurde 1854 auf der Steinernen Brücke aufgestellt, sie stammt vom Bildhauer Anton Blank.

Teufels-Sage

Um das Bruckmandl ranken sich mehrere vor allem bei Touristen beliebte Sagen, die leicht voneinander abweichen. Im Kern geht es bei allen Fassungen darum, dass es sich beim Bruckmandl um den Erbauer der Steinernen Brücke handeln soll. Dieser habe mithilfe des Teufels eine Wette gegen den Dombaumeister gewonnen; die Brücke wurde schneller fertig als der Dom. Tatsächlich können sich Brücken- und Dom-Bauleute nicht gekannt haben: Die Steinerne Brücke entstand zwischen 1135 und 1146. Der Bau des heutigen Doms begann hingegen erst 1275.