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Polster-Bräu Nankendorf

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Polster-Bräu Nankendorf soll kein NPD-Treffpunkt werden

Der leerstehende Brauerei-Gasthof Polster-Bräu im Waischenfelder Ortsteil Nankendorf (Lkr. Bayreuth) soll nach seinem Verkauf kein NPD-Treffpunkt werden. Deshalb gab es heute ein Treffen zwischen Eigentümer, Käufer und Bürgermeister.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Waischenfelds Bürgermeister Edmund Pirkelmann (Bürgerblock Breitenlesau-Siegritzberg) ist es sehr wichtig, dass der leerstehende Brauerei-Gasthof in Nankendorf kein Treffpunkt für die NPD oder für rechtsextreme Gruppierungen wird. Er hat deshalb heute (26.01.18) den Eigentümer und den potentiellen Käufer, einen NPD-Funktionär aus Baden-Württemberg, zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen.

Kein politischer Treffpunkt

Das Ergebnis: Der Käufer will sich freiwillig dazu verpflichten, den Brauerei-Gasthof nicht zu einem politischen Treffpunkt zu machen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen der Gemeinde und dem Käufer soll auch notariell beglaubigt werden.

Bürgermeister ist zufrieden

So wolle die Stadt Waischenfeld sicher gehen, dass der Interessent "nichts schlechtes" plane, sagte Bürgermeister Pirkelmann im Anschluss an das Gespräch dem Bayerischen Rundfunk. Mehr Handhabe habe die Kommune bei einem Verkauf zwischen zwei Privatpersonen nicht. Deshalb ist er zufrieden mit dem Ergebnis des Gesprächs.

"Es geht um das Bier"

Der designierte neue Poster-Bräu-Eigentümer versicherte zudem im Gespräch mit dem BR: "Es geht mir nur um das Bier, nicht um Politik." Er plant nach dem Kauf des Brauerei-Gasthofs, handwerklich gebrautes Bier nach der alten Polster-Rezeptur herzustellen und über das Internet zu vertreiben.

Käufer ist NPD-Funktionär

Außerdem will er den Gasthof wiederbeleben und dort sowohl fränkische als auch schlesische Spezialitäten anbieten. Das Interesse an der Übernahme des leerstehenden Objekts hatte für Aufsehen gesorgt, nachdem bekannt geworden war, dass es sich bei dem potentiellen Käufer um den baden-württembergischen NPD-Landeschef handelt.

Polizei hat Käufer im Blick

Befürchtungen wurden laut, dass Nankendorf zu einem Treffpunkt für Rechtsextreme werden könnte. Der Interessent hatte derartige Pläne von Anfang an bestritten. Trotzdem hat sich auch die Kripo Bayreuth bereits nach dem Mann erkundigt und wird ihn und seine Aktivitäten im Auge behalten.

Kaufvertrag ist beim Notar

Ob der Kauf tatsächlich zustande kommt, steht noch nicht abschließend fest. Der Kaufvertrag liegt zwar bereits beim Notar, noch fehlen dem Käufer allerdings etwa 50.000 Euro. Das Geld will er über Crowdfunding und über Spenden von Freunden und Förderern des handwerklich produzierten Bieres zusammenbekommen.