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Vergewaltigt - was dann?

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Polizei und Weißer Ring wollen Verbrechensopfern besser helfen

Polizei und Weißer Ring wollen Verbrechensopfern besser helfen

Immer mehr Gewalttaten und Sexualdelikte registriert die Polizei im Oberland. Die Opfer wurden bislang viel zu oft allein gelassen. Polizei und Weißer Ring wollen das jetzt ändern. Von Martin Breitkopf

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bei einem Runden Tisch in Wolfratshausen haben sich am Donnerstagabend Vertreter des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und aus verschiedenen Dienststellen im Oberland sowie Helfer vom Weißen Ring miteinander ausgetauscht. Im Fokus stand das Thema, wie Opfern von Gewalttaten und Kriminalität besser geholfen werden kann. Bei dem ersten Treffen dieser Art wurde eine engere Zusammenarbeit von Polizei und dem Opferhilfeverein vereinbart.

Speziell geschulte Helfer

Die Zahl an Gewalttaten und Sexualdelikten steigt - oft sind es gerade die Fälle, die im Verborgenen passieren. Das Leid der Opfer geht allzu oft unter - und genau hier setzt die Opferhilfe-Vereinigung "Weißer Ring" an und ist zur Stelle, wenn die Polizei längst abgerückt ist. Die ehrenamtlichen Helfer sind speziell geschult, haben ein offenes Ohr und bringen viel Zeit mit. Sie helfen juristisch, sind eine mentale Stütze oder einfach nur da. 

Jedes Opfer ist anders

Dabei ist kein Opfer wie das andere, weiß die stellvertrende Bundesvorsitzende Helgard van Hüllen aus ihrer jahrzentelangen Praxis.

"Die Frage, wie schwer eine Straftat die Psyche des Opfers beeinflusst, ist individuell sehr unterschiedlich. Und deswegen ist es wichtig, das so zu sehen und auch bei sogenannten leichten Straftaten unterstützend da zu sein." Helgard van Hüllen, stellvertrende Bundesvorsitzende des Weißen Rings

Chance für Polizei

Um die Opferhilfe zu stärken, wollen die Polizeibeamten der Inspektion Wolfratshausen die Zusammenarbeit mit dem Weißen Ring verstärken. Dienststellenleiter Andreas Czerweny sieht darin auch eine große Chance für seine Beamten - schließlich wollen sie ja alle nur helfen.

"Es ist ja auch so einfach mit dem Weißen Ring: Es ist ein Telefonat!" Polizei-Dienststellenleiter Andreas Czerweny

Die Polizei im Oberland geht mit gutem Beispiel voran - vielleicht folgen bald weitere Dienststellen und intensivieren die Zusammenarbeit mit dem Weißen Ring, um Opfern besser zu helfen.