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Einbrecher mit Brecheisen

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Polizei Kempten gründet Soko gegen Einbrecher

Seit Jahren steigt in ganz Deutschland die Zahl der Wohnungseinbrüche. Auch im Allgäu werden es immer mehr Fälle. Im Bereich des Kemptener Polizeipräsidiums gibt es deshalb nun eine neue Soko Wohnungseinbruch.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Wer schon mal Einbrecher bei sich im Haus hatte, kennt das: Das Schlimme daran sind oft nicht die fehlenden Wertsachen, sondern das Gefühl, dass jemand Fremdes in den eigenen vier Wänden war. In Deutschland steigt die Zahl der Einbrüche stetig. Entgegen diesem Trend ist die Zahl in Nordschwaben im vergangenen Jahr zwar zum ersten Mal gesunken.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Kempten werden es aber immer mehr Fälle. Die Polizei hat deshalb nun eine eigene SOKO Wohnungseinbruch für die Landkreise Günzburg, Lindau, Neu-Ulm, Ober-, Ost- und Unterallgäu sowie die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmingen ins Leben gerufen. Hinter dieser Sonderkommission verbergen sich zwei Dutzend Polizeibeamte, die sich nur um Einbrüche kümmern.

Polizei will bessere Fahndung bei Einbrüchen

Die Polizei verspricht sich davon zum einen eine bessere Fahndung: Die Beamten sollen die Zusammenhänge hinter den Einbrüchen verstehen, eine effektivere Spurensicherung durchführen und in die Strukturen von organisierten Einbrecherbanden eintauchen.

Zum anderen sollen die Polizisten Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Denn nur bei rund der Hälfte der Taten schaffen es Einbrecher, tatsächlich ins Haus zu gelangen. Man kann sich mit einfachen Maßnahmen gegen Einbrecher schützen und das sollen die Beamten der Sonderkommission den Menschen näherbringen.

Einfache Maßnahmen können Einbrecher abhalten

Eine der Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche ist, Häuser immer abzusperren und Fenster und Terrassentüren zu schließen, wenn man das Haus verlässt. Auch ein gekipptes Fenster bietet Einbrechern eine Einstiegsmöglichkeit. Schlüssel sollten nicht draußen versteckt werden und man sollte auf Fremde oder Verdächtige achten.

Außerdem sollte man keine Hinweise darauf geben, dass man nicht da ist, also etwa eine Ansage auf den Anrufbeantworter sprechen oder in sozialen Netzwerken einen Urlaub ankündigen. Auch aufmerksame Nachbarn können helfen, Einbrüche zu verhindern oder sie später aufzuklären. 

Organisierte Einbrecherbanden aus Osteuropa

Dass die Zahl der Einbrüche in Südschwaben stetig steigt, liegt laut dem Kemptener Polizeipräsidium vor allem an organisierten Einbrecherbanden, die zu großen Teilen aus Osteuropa stammen. Wie ein Fall zeigt, der vor dem Landgericht Memmingen verhandelt wurde, wohnen diese Täter oft nicht in Deutschland, sondern fahren nur für ihre Raubzüge ins Land.

Die passende Infrastruktur ist für diese Einbrecher deshalb wichtig. Betroffen sind vor allem alleinstehende Häuser oder Reihenhäuser in Autobahnnähe. Da im Bereich des Kemptener Präsidiums die wichtigen Autobahnen A7 und A8 liegen, ist das Gebiet besonders geeignet für Einbrecherbanden. Ebenfalls zugenommen hat laut Polizei die Beschaffungskriminalität: Süchtige, die Geld brauchen, um Drogen, Alkohol oder eine Spielsucht zu finanzieren. Mit der neuen Sonderkommission will das Polizeipräsidium Kempten auch ihnen das Leben schwerer machen.