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Wolf im Freigehege (Symbolbild)

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Petition gegen Wolfs-Abschuss im Nationalpark

Der Verein "Wolfsschutz Deutschland" will heute im Bayerischen Umweltministerium in München seine Petition gegen den Abschuss der Gehegewölfe im Bayerischen Wald übergeben. Die Mitglieder kritisieren das Vorgehen der Nationalparkleitung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Rund 29.000 Unterschriften hat der Verein "Wolfsschutz Deutschland" gegen das Töten der Gehegewölfe im Bayerischen Wald gesammelt. Der Aufruf startete vor ein paar Tagen über sozialen Medien. Heute reicht der Verein die Petition im Bayerischen Umweltministerium in München ein. Der "Wolfsschutz Deutschland" will damit erreichen, dass die drei Gehegewölfe aus dem Nationalpark Bayerischer Wald in Freiheit leben können, falls man sie nicht wieder einfangen kann.

"Herzlos und völlig unbegründet"

Der Abschuss von zwei der entlaufenen Gehegewölfe sei "nicht nur herzlos, sondern auch völlig unbegründet", so der Verein. Ein Abschuss verstoße außerdem gegen EU-Richtlinien, weil Wölfe geschützt sind, und sei auf das Schärfste zu verurteilen. Der Verein hat deshalb auch ein "Gnadengesuch" für die Tiere beim bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) eingereicht.

Verein erinnert an vergangenen Fall

Dem Nationalparkleiter Franz Leibl wird vorgeworfen, das Einfangen und Betäuben der Tiere sei von Anfang an gar nicht gewollt gewesen, sondern "nur als Alibiaussage für Tierschutzorganisationen geäußert worden". Der Verein kritisiert Leibl auch für die Behauptung, die Gehegewölfe könnten draußen nicht überleben, und erinnert an den Fall der Wölfin "Bärbl". Sie war vor 15 Jahren aus dem Klingenthaler Tierpark entkommen, durch mehrere Bundesländer gewandert, dabei scheu geblieben und hatte sich alleine ernährt. Allerdings wurde sie später von einem Jäger erschossen.

Abschuss als letzte Option

Ursprünglich waren sechs Wölfe ausgebrochen beziehungsweise von einem Unbekannten freigelassen worden. Einer wurde vom Zug überfahren, zwei wurden erschossen, einer lebend gefangen. Zwei sind momentan noch draußen unterwegs, einer davon könnte von einem Auto angefahren sein. Eine Autofahrerin hatte den Unfall bei der Polizei gemeldet. Ihr war in der Nähe von Sankt Englmar am Samstag ein Wolf in das Auto gelaufen. Das Tier lief jedoch nach dem Aufprall weg und verschwand im Wald.

Ein Abschuss sei die letzte Option. Noch immer unklar ist, wer die Wölfe in der Nacht zum 6. Oktober im Tierfreigelände in Ludwigsthal freigelassen hat.