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Zu wenig Organspenden: Ärzte fordern mehr Geld und Schulungen

Die Zahl der Organspenden liegt bundesweit weiterhin deutlich unter dem Wert früherer Jahre. Nach Einschätzung der bayerischen Landesärztekammer muss stärker gegensteuert werden - auch mit finanziellen Mitteln. Von Nikolaus Nützel

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Von Januar bis November dieses Jahres gab es bundesweit 731 Organspender - das waren sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Vorher waren die Zahlen seit dem Jahr 2011 bereits um mehr als ein Viertel abgesackt.

Bessere Schulung, mehr Geld

Bayerns Ärztepräsident Max Kaplan wünscht sich deshalb, dass die Kliniken ihr Personal besser darin schulen, mögliche Organspender zu erkennen und mit Angehörigen zu sprechen. Es müsse aber auch mehr Geld als jetzt fließen, wenn eine Klinik einem Spender Organe entnimmt. So fordert der Ärztepräsident, dass "die Häuser, die für eine Organentnahme in Frage kommen, besser vergütet werden". Denn durch eine Organentnahme steht der Betrieb laut Kaplan für zwei Tage still, die Routineversorgung werde entsprechend ausgebremst - und das müsse finanziell entsprechend ausgeglichen werden.

Widerspruchs- oder Zustimmungslösung?

Außerdem will Bayerns Ärztepräsident, dass auch Deutschland, ähnlich wie Österreich oder Spanien, eine Widerspruchslösung einführt - dass also jeder als möglicher Organspender gilt, der nicht aktiv widersprochen hat. Bislang gilt in Deutschland eine Zustimmungslösung. Darüber müsse es eine neue gesellschaftliche Diskussion geben, fordert Kaplan.