ARCHIV - 25.07.2016, Bayern, München: Blumen und Kerzen liegen auf dem Gehweg vor dem Olympia-Einkaufszentrums (OEZ) in München (Bayern). Dort hatte am 22. Juli 2016 ein 18-jähriger neun Menschen erschossen. 2018 wurde die Tat als rassistischer Anschlag bewertet. (zu dpa «OEZ-Anschlag von München: Als der Hass neun Menschen tötete») Foto: picture alliance / dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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OEZ-Anschlag von München: Als der Hass neun Menschen tötete

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BR24live: OEZ-Attentat – Gedenkfeier der Opferverbände

BR24live: OEZ-Attentat – Gedenkfeier der Opferverbände

Nach der Gedenkveranstaltung mit Münchens OB Reiter, Ministerpräsident Söder und Angehörigen der Opfer, findet am Abend ein weiteres Gedenken statt. Unter anderem mit Alt-Oberbürgermeister Christian Ude und Familien der Opfer. BR24 live ab 17 Uhr.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Der 22. Juli 2016 geht als dunkler Tag in die Geschichte Münchens ein: Vor dem Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) erschießt ein 18-Jähriger aus rassistischen Beweggründen neun Menschen. Fünf weitere werden verletzt – und viele traumatisiert. Am Denkmal vor dem OEZ finden heute zwei Gedenkveranstaltungen statt. Bereits um 13 Uhr erinnerten Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Angehörige an die Opfer.

Schweigeminute am Abend

Von 17 bis 20 Uhr – also zur Zeit des Amoklaufs – findet eine Gedenkveranstaltung des Bezirksausschusses Moosach und der Initiative "Wir alle sind Moosach" statt. Daran werden auch Alt-Oberbürgermeister Christian Ude und Familien der Opfer teilnehmen. Um 18.04 Uhr wird eine Schweigeminute eingelegt. Der BR überträgt auch diese Veranstaltung ab 17 Uhr als Livestream auf BR24.

Auch über München hinaus wird an den Anschlag erinnert: Die öffentlichen Gebäude in Bayern tragen an diesem Donnerstag Trauerbeflaggung.

Attentat war rechtsextremistisch motiviert

Der 18-jährige Attentäter hatte zuerst in einem Fast-Food-Lokal auf Menschen geschossen, dann hatte er weitere Opfer im Freien und im Olympia-Einkaufszentrum gesucht. Später nahm sich der 18-Jährige das Leben. Fast alle Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Lange wurde der Anschlag aber als Amoklauf und Racheakt eines psychisch kranken Mobbing-Opfers bezeichnet.

Dann gab es jedoch immer mehr Hinweise auf einen politischen Hintergrund: das rassistische Gedankengut des Täters, seine Aktivitäten in einschlägigen Chat-Gruppen, der gezielt festgelegte Tatzeitpunkt – genau fünf Jahren nach den Anschlägen des rechtsextremen Massenmörders Brejvik in Norwegen. Es seien immer mehr Mosaiksteine hinzugekommen, die die Tat in ein anderes Licht gerückt hätten, heißt es beim Bayerischen Landeskriminalamt. Inzwischen wurde der Anschlag als rassistisch und politisch motiviert eingestuft und auch die Inschrift am Denkmal vor dem Einkaufszentrum entsprechend geändert.

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Holzkreuz an einem Baum vor dem OEZ mit der Aufschrift "Warum nur"

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