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Nürnberger Verkehrsverbund fordert zusätzliche S-Bahn-Linien

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) hält einen Ausbau des S-Bahn-Netzes in Nürnberg für notwendig. Nur so könne die Stadt Nürnberg den Autoverkehr entlasten, sagte VGN-Geschäftsführer Andreas Mäder.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Konkret will Andreas Mäder einen S-Bahn-Korridor im Osten Nürnbergs mit Linien nach Neuhaus und Simmelsdorf (Lkr. Nürnberger Land) sowie einen weiteren im Westen Richtung Neustadt/Aisch. Dieser solle außerdem Äste in Richtung Cadolzburg (Lkr. Fürth) und Markt Erlbach (Lkr. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) bekommen. Frühestens könnten diese S-Bahn-Strecken im Jahr 2030 fertig werden, prognostizierte Mäder.

Politik will Ausbau

Die Zeichen für eine Erweiterung stünden derzeit günstig, weil ein ÖPNV-Ausbau angesichts der Schadstoffbelastung der Luft politisch gewollt sei. Der Ostkorridor könne gleichzeitig mit der Elektrifizierung der Bahnlinie Nürnberg-Marktredwitz in Angriff genommen werden.

Als unbefriedigend bezeichnete Mäder die Situation auf der wichtigsten S-Bahn-Linie 1 von Nürnberg nach Bamberg. Dort sei wegen des Rechtsstreits zwischen der Stadt Fürth und der Deutschen Bahn nicht absehbar, wann der für einen Taktverkehr notwendige viergleisige Ausbau beginnen kann.

Mehr Kunden beim VGN

Für das vergangene Geschäftsjahr zog der VGN eine positive Bilanz. Die Kunden hätten insgesamt 246,7 Millionen Fahrten mit Bussen und Bahnen im Verbundgebiet unternommen, was einem Zuwachs von 1,4 Prozent entspricht. Erfreulich sei außerdem, dass immer mehr Pendler ein Abo-Modell der VGN nutzen – der Absatz des Firmenabos stieg zum Beispiel um 8,3 Prozent.

Insgesamt seien die Fahrgeldeinnahmen um 3,6 Prozent auf 352,3 Millionen Euro gestiegen. Damit ließe sich allerdings nur knapp die Hälfte des Aufwands für den Verbundverkehr decken.

Absage an Gratis-Busse

Einem kostenlosen ÖPNV erteilte der VGN erneut eine Absage. Das Unternehmen hoffe aber, auf Fahrpreiserhöhungen in den kommenden Jahren verzichten zu können, wenn der Bund – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – die Bezuschussung von Bussen und Bahnen erhöhe.