Die Arztpraxen haben im Pilotprojekt Behandlungsfehler anonymisiert auf einer geschlossenen Internetplattform dokumentiert, um von den Fehlern der Kollegen zu lernen und Fehlgriffe im Alltag zu vermeiden, so die Projektverantwortlichen. Nach dem Ende des Nürnberger Pilotprojekts soll es nun ein weiteres Forschungsprojekt geben. Dabei sollen bundesweit 400 Arztpraxen teilnehmen.
Projekt mit anhaltendem Effekt
In Krankenhäusern sei das gang und gäbe, bei niedergelassenen Ärzten aber nicht. Ein Effekt des Projekts: Während vorher nur etwa 28 Prozent der beteiligten Praxen eine Art "Fehlerbuch" geführt haben, seien es nun 60 Prozent, heißt es vom Institut für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt, das das Projekt wissenschaftlich begleitet hat.
Der Informationsaustausch zwischen den teilnehmenden Ärzten sei außerdem viel intensiver gewesen als ursprünglich geplant: Statt einfach nur die Fehler der Kollegen online nachzulesen, haben sich die Ärzte des öfteren getroffen, um über die einzelnen Fälle zu sprechen.