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Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagte Zschäpe" steht im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München.

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NSU-Prozess: Warten auf Nebenklage-Plädoyers

Neun Wochen tritt der NSU-Prozess nun auf der Stelle. Auch heute ist nicht sicher, ob die Nebenkläger endlich mit ihren Plädoyers beginnen können. Von Ina Krauß

Seit dem 12. September wären eigentlich die Opfer des NSU und ihre Anwälte mit ihren Schlussvorträgen an der Reihe, doch ein ums andere Mal funken die Angeklagten und ihre Verteidiger dazwischen. Vergangene Woche sorgten die Alt-Verteidiger der Hauptangeklagten Beate Zschäpe für einen kurzen Verhandlungstag. Sie beantragten eine Unterbrechung der Hauptverhandlung weil sie mehr Zeit bräuchten, um über eine Entscheidung des Gerichts zu beraten. Die allerdings umfasste nur wenige Zeilen.

20 Befangenheitsanträge

Davor hatten die beiden mutmaßlichen NSU-Unterstützer André E. und Ralf Wohlleben einen Befangenheitsantrag nach dem anderen gestellt, insgesamt knapp 20. Das sorgte für wochenlange Unterbrechungen des Mammutverfahrens, das sich eigentlich in seiner Schlussphase befindet. Einige Nebenklage-Vertreter sprechen inzwischen von Rechtsmissbrauch. Andere fordern den Senat auf, den Angeklagten und ihren Verteidigern deutliche Grenzen zu setzen und den Prozess zu beschleunigen.