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Nady, 22, ein Flüchtling aus Ägypten steht lächelnd vor einem Roboter im Unternehmen "Multivac Sepp Haggenmüller". Nady hat seine Prüfung zum IHK-Konstruktionsmechaniker bestanden - und das obwohl seine Ausbildungszeit verkürzt wurde.

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Neue Fachkräfte: Gesellenbriefe für 59 Flüchtlinge in Schwaben

Die Flüchtlinge haben im Rahmen des Projekts "Junge Flüchtlinge in Ausbildung" erfolgreich ihre Berufsausbildungen abgeschlossen. Das teilte die IHK Schwaben mit. Die Flüchtlinge arbeiten vor allem in Berufen, die unter starkem Bewerbermangel leiden.

Die Facharbeiter sind gefragt, so die IHK. Sie wurden in Metallberufen, in der Logistik, im Einzelhandel und in der Gastronomie ausgebildet. Und das ist kein Zufall. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben sagt:

"Unser Projekt haben wir darauf ausgerichtet, dass wir diese jungen Menschen im Rahmen unserer Berufsorientierung in den Berufsintegrationsklassen auch dahingehend beraten, welche Branchen besonders unter dem Fachkräftemangel leiden."

Flüchtlinge in Berufen mit Fachkräftemangel

70 Prozent der Flüchtlinge konnten Kopton zufolge in Ausbildungsberufe mit einem extremen Bewerbermangel vermittelt werden. "Diese Fokussierung ist richtig. Denn 90 Prozent der fertigen Facharbeiter in metallverarbeitenden Berufen, in der Logistik, im Einzelhandel und in der Gastronomie werden von den Ausbildungsbetrieben demnach übernommen", so Kopton.

Probleme mit der Arbeitserlaubnis - trotz Ausbildung

Doch wie lange die neuen Fachkräfte nach ihrer Ausbildung in den schwäbischen Betrieben arbeiten können, ist unklar. Die Flüchtlinge bekommen laut IHK keine automatische Arbeitserlaubnis für 2 Jahre, sondern jeweils für maximal drei Monate. Die betroffenen Unternehmen hätten so keine Planungssicherheit.

Flüchtlingen mit Ausbildungsvertrag droht Abschiebung

Eine weitere Unsicherheit betreffe die rund 2.000 jungen Flüchtlinge, die im Juli die Berufsintegrationsklassen in Schwaben verlassen und damit potentielle Bewerber für eine duale Ausbildung sind, so die IHK Schwaben in einer Pressemitteilung. Von diesen Berufsschülern hätten bereits rund 200 einen Ausbildungsvertrag in einem IHK-Beruf in der Tasche. Doch vielen der vorwiegend afghanischen Berufsschulabgänger droht die Abschiebung. Dabei suchten die Unternehmen händeringend nach Bewerbern für ihre offenen Stellen.