Am 18. August 2017 fegte das Sturmtief "Kolle" über Bayern. Die meisten Schäden gab es bei Passau und Regen, erklärte der Leiter der Unteren Forstbehörde Peter Pröbstle. In Franken war nur der Wald bei Oberfürberg betroffen. Hier schlug ein Tornado eine 14 Kilometer lange Schneise in den Wald. Dabei seien 15.000 Festmeter Holz zerstört worden, so Pröbstle.
Bäume umgestürzt und abgeknickt
Bäume stürzten um oder wurden abgeknickt, auch viele Laubbäume. Diese standen im Sommer voller Laub und boten damit eine große Angriffsfläche für den Wind. Insgesamt entstand nach Angaben des Fürther Stadtförsters Martin Straussberger ein Schaden in Höhe von über 100.000 Euro. "Das Holz kann bestenfalls noch als Brennholz genutzt werden", so Straussberger.
Spaziergänger noch gefährdet
Das Waldstück wird von vielen Spaziergängern genutzt. Der Wald soll so schnell wie möglich wieder sicher begehbar sein. Die abgeknickten Baumkronen müssen von Spezialfirmen geborgen werden. Das extra aufgelegte Sonderprogramm der Staatsregierung in Höhe von 100 Millionen Euro soll Waldbesitzer unter anderem beim Wegräumen des Holzes unterstützen. Die meisten Schäden durch Sturmtief "Kolle" waren in Niederbayern entstanden. Rund um Passau und Regen wurden 2,3 Millionen Festmeter Holz zerstört, so Pröbstle.
Fürther Landtagsabgeordneter spricht von "Augenwischerei"
Der Fürther Landtagsabgeordnete Horst Arnold (SPD) begrüßte zwar die Unterstützung für Waldbesitzer in Mittelfranken. Allerdings kritisierte er erneut die Strategie der Staatsregierung als "Augenwischerei". Nach dem Sturmtief habe sie 200 neue Stellen für Förster in Aussicht gestellt. Die ersten 20 seien bewilligt - allerdings würden damit nur bereits vorhandene Stellen entfristet.
"Damit ist noch kein zusätzliches Personal im Wald. Es ist schön, dass die Kollegen auch über die Befristung hinaus bleiben dürfen. Die Mehrarbeit wird dadurch aber nicht geschultert." Horst Arnold, SPD Landtagsabgeordneter
Dazu komme, dass im Rahmen eines langfristigen Stellenabbau-Planes noch 70 Stellen in der Forstverwaltung abgebaut werden müssen. Dabei bekämen durch den wegen des Klimawandels nötigen Wald-Umbau die Förster immer mehr Aufgaben. "Es ist bedauerlich, dass es eine Wetter-Katastrophe braucht, um solche Maßnahmen durchzuführen", so Arnold.
Anträge bis Mitte November
Vom Sturmtief "Kolle" am 18. August betroffene Fürther Waldbesitzer können noch bis zum 15. November die Sonderzahlung beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürth beantragen. Am kommenden Mittwoch (8.11.2017) legt Forstminister Brunner seinen Waldbericht im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags vor.