Uli Hoeneß, der Ehrenpräsident des FC Bayern (Archivaufnahme)
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Nach Spott im Netz: Doch keine Hoeneß-Rede vor Steuerberatern

In den sozialen Medien sorgte das Thema für spöttische Bemerkungen: Uli Hoeneß sollte nach Veranstalterangaben als Gastredner auf einer Fachmesse für Steuerkanzleien im kommenden Jahr auftreten. Doch nun kommt es anders.

User von Twitter und anderer sozialer Netzwerke sparten nicht mit kritischen Bemerkungen und Spott. Die Veranstalter einer Steuerkanzlei-Fachmesse setzten nach eigenen Angaben auf Uli Hoeneß, den Ehrenpräsidenten des FC Bayern München, als Gastredner. Im Netz sorgte das für Wirbel und Häme, da Hoeneß im Jahr 2014 wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden war.

Ein Unternehmen aus Bergisch Gladbach, die Kanzlei Entwickler GmbH, ist Veranstalter der "StB EXPO" in München im Juni nächsten Jahres - der "Fachmesse für Ihre Steuerkanzlei". Auf der Homepage heißt es: "Die Messe München steht unter dem Motto 'Erfolgreich sein und bleiben', und auch für die letzte StB EXPO des Jahres 2023 sind wir mit einer sehr bekannten Persönlichkeit in Kontakt, die wie kein Zweiter weiß, wie Erfolgsgeschichten geschrieben werden. Seien Sie gespannt und lassen Sie sich überraschen."

Unternehmen: Hoeneß-Verurteilung "spielt keine Rolle"

Bei der "sehr bekannten Persönlichkeit" sollte es sich um Uli Hoeneß handeln - so lautete der ursprüngliche Plan des Messe-Veranstalters: Auf seinem Facebook-Account hatte er kurzzeitig eine "Stellungnahme" veröffentlicht. Darin hieß es, Uli Hoeneß sei als Gastreferent zu der Veranstaltung in München eingeladen worden, "um über wichtige Aspekte des Unternehmerdaseins zu sprechen". Dabei gehe es um Fragen wie Mitarbeitermotivation, Entscheidungsstärke und Unternehmertum im Allgemeinen.

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Dass Hoeneß in der Vergangenheit "in einem Steuerstrafverfahren rechtskräftig verurteilt wurde, spielt in diesem Zusammenhang aus unserer Sicht absolut keine Rolle", hieß es weiter. Mittlerweile ist diese Erklärung nicht mehr auf der öffentlich abrufbaren Facebook-Seite des Veranstalters zu sehen.

Entscheidung gegen den Auftritt von Hoeneß

Auf Nachfrage von BR24 erklärte der Messe-Veranstalter schließlich, Uli Hoeneß sei als Gastreferent zu der Veranstaltung in München eingeladen worden - wie die Key-Note-Speaker Deniz Aytekin nach Hamburg und Jochen Schweizer nach Köln. Man habe sich dann aber gemeinsam gegen einen Auftritt von Hoeneß entschieden.

"Nach intensiven Gesprächen unter anderem auch mit der Speaker-Agentur von Uli Hoeneß haben wir uns aber nun einvernehmlich entschlossen, von einem Auftritt von Herrn Hoeneß auf der StB EXPO in München Abstand zu nehmen." Stefan Homberg, Veranstalter StB EXPO

Durch diese Entscheidung, so hofft der Veranstalter nach eigener Aussage, werde sich das Interesse wieder auf die Messe und die dort präsentierten Produkte und Dienstleistungen richten. Eine BR24-Anfrage zu dieser Angelegenheit an Hoeneß selbst blieb zunächst unbeantwortet.

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