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Welpen

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München: Welpen aus illegalem Handel finden neue Besitzer

Zwei Hundewelpen, die vor ein paar Monaten illegal im Internet zum Kauf angeboten worden waren, haben nun ein neues Zuhause gefunden. Das berichtet das Münchner Tierheim dem BR – und warnt vor Käufen via Ebay. Von Lena Deutsch und Stefanie Gentner

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag.

Die beiden Golden Retriever waren in den Ebay-Kleinanzeigen im Februar für eine vierstellige Summe zum Verkauf angeboten worden. Eine Tierschützerin mit dem Decknamen Melanie entdeckte die Welpen, gab sich als Interessierte aus und vereinbarte mit den Händlern am 11. Februar ein Treffen. Dorthin nahm sie die Polizei mit.

Angebliche Züchter ohne Papiere für die Tiere

Da die angeblichen Züchter aus Serbien keine Papiere für die Tiere hatten, stellte die Polizei die Welpen Laila und River sicher. Die beiden mussten zunächst monatelang in Quarantäne und zudem aufgepäppelt werden. Anfang August konnten die Hunde nun glücklicherweise an liebevolle Besitzer vermittelt werden.

"Man sollte das Gesetz ändern. Ein Tier sollte nicht nur als Sache gehandhabt wird", sagt Ingrid Cypris, eine der neuen Besitzerinnen. Ihrer Meinung nach müssten die Strafen höher angesetzt werden. 400 Euro stünden beispielsweise in keiner Relation, wenn der Welpe für rund 1.300 Euro verkauft wird. "Da lohnt es sich für den Händler ja immer noch", sagt Cypris.

Welpen zum Teil kurz vorm Sterben

Judith Brettmeister vom Münchner Tierheim ist erfreut, dass zumindest diese Geschichte gut ausging. Das sei nicht immer der Fall. "Zum Teil sind die Welpen kurz vorm Sterben", sagt sie. Auch den Mütterhündinnen in den Heimatländern ginge es sehr schlecht: "Sie sind reine Gebärmaschinen und werden brutalst getötet, sobald sie nicht mehr werfen können".

Keine Welpen über Ebay kaufen

Brettmeister ärgert, dass die Händler meist mit einer Ordnungswidrigkeit davonkommen. Das sei viel zu wenig. An mögliche Käufer appelliert sie, keine Welpen über Ebay zu kaufen. Wenn doch, dann sollte man sich laut Brettmeister unbedingt informieren, wie alt der Hund sein muss, damit er nach Deutschland importiert werden darf. Meist muss er 15 Wochen alt sein, zum Teil aber auch sechs Monate.

Hunde verursachen hohe Kosten

Man solle sich außerdem die Mutterhündin zeigen lassen und sich ansehen, wie sie untergebracht ist. Brettmeister gibt aber auch zu Bedenken: Sogenannte Schnäppchen-Hunde aus dem Ausland könnten später unter anderem aufgrund der schlechten Zucht hohe Kosten verursachen. "Die Leute zahlen zum Schluss Tausende Euro in der Klinik. Irgendwann können sie sich das nicht mehr leisten. Dann landet der Hund wieder bei uns."