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Angeklagter am Amtsgericht Regensburg

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Mordopfer nicht geholfen: Angeklagter bekommt Bewährungsstrafe

In einem Prozess um unterlassene Hilfeleistung hat das Regensburger Amtsgericht einen 19-Jährigen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hat nicht eingegriffen, als seine mutmaßliche Geliebte von ihrem Mann zu Tode geprügelt wurde.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der 19 Jahre alte Mann wurde wegen unterlassener Hilfeleistung vor dem Amtsgericht Regensburg zu einer zehnmonatigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Zudem bekommt der junge Mann einen einwöchigen "Warnschussarrest" und er muss 1.000 Euro Geldauflage bezahlen. Die Richter entsprachen damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. 

Auch Ehemann vor Gericht

Der 19-Jährige hatte nach Überzeugung des Gerichts seiner Geliebten nicht geholfen, die von ihrem Ehemann zu Tode geprügelt worden war. Der 42-jährige Ehemann muss sich derzeit wegen Mordes vor dem Regensburger Landgericht verantworten. Er soll im November 2016 in rasender Eifersucht seine 43-jährige Ehefrau eine ganze Nacht lang derart geschlagen und getreten haben, dass das Opfer in den Morgenstunden schließlich starb. 

Mehrere Nachrichten und Fotos geschickt

Während der Gewaltorgie schickte der Täter mit seinem Mobiltelefon mehrfach Fotos von seiner schwer verletzten, blutenden Frau an den jetzt Angeklagten. In einer letzten Nachricht postete der Ehemann an den 19-jährigen Azubi zusätzlich die Botschaft: "Oh, ich glaube sie stirbt grad."

In dem Mordprozess gegen den 42 Jahre alten Ehemann vor dem Landgericht soll voraussichtlich Mitte November ein Urteil fallen.