Bildrechte: pa/dpa/Peter Kneffel

Ilse Aigner und Markus Söder

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Große Baustellen für Ministerin Ilse Aigner

Wohnungsnot, steigende Mieten, überlasteter Personennahverkehr: Probleme, die die Menschen im Freistaat derzeit besonders bewegen. Als Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr muss sich jetzt Ilse Aigner darum kümmern. Von Stephanie Stauss

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Bezahlbarer Wohnraum: Ministerpräsident Markus Söder weiß um die Brisanz des Themas. Mit dem neuen Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr will er ein Signal setzen, den Themen mehr Gewicht geben. Nun ist es an Ilse Aigner, das umzusetzen, was Söder in seinem Zehn-Punkte-Plan angekündigt hat. Dazu zählt auch die Gründung einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft "Bayernheim". Bis 2020 sollen 4.000 staatliche Wohnungen für Beamte und Menschen in sozialen Berufen entstehen. "Bayernheim" sei jetzt eines der zentralen Themen, die es umzusetzen gelte, so Aigner.

"Unrealistisch ist natürlich, dass bis zum Oktober neue Wohnungen stehen werden. Das weiß jeder Bauherr zuhause auch, das heißt, dass es mit Planungen etwas dauert und so weiter. Ich glaube die Rahmenbedingungen sind die wichtigen, die wir auf den Weg bringen. Wie kriegen wir Grundstücke, wie können wir bauen, wie können wir effizient bauen, wie schnell bauen - sozusagen? Das werde ich vorbereiten." Ilse Aigner

Innenraum verdichten

Der Bedarf an Wohnungen im Freistaat ist groß, besonders in den großen Städten. Aigner will Anreize setzen den Innenraum zu verdichten. Für sie sei das einer der Schlüsselpunkte. Genossenschaftsbau soll in Zukunft mehr unterstützt, Eigentum mehr gefördert werden. 20.000 sozial geförderte Wohnungen pro Jahr fordert die SPD. Ein ehrgeiziges Ziel, aber machbar, betont der parlamentarische Geschäftsführer Volkmar Halbleib.

"Immer mehr Wohnungen im Freistaat fallen aus der Sozialbindung. In den letzten 15 Jahren sind zu wenig Wohnungen errichtet worden. Wir sind ganz unten und müssen alles anschmeißen, um Wohnungen zu schaffen, weil natürlich gerade in den Ballungsräumen die Mieten durch die Decke schießen." Volkmar Halbleib, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD

Mehr Wohnraum auf dem Land

Für die Freien Wähler ist die Sache klar: Aigner werde nicht das liefern können, was man ihr auf den Tisch legt. Man werde die vielen Wohnungen, die man in den Städten bräuchte, gar nicht bauen können.

"Die politische Antwort müsste eher lauten: Am Land mehr Wohnungen zu schaffen, die Verkehrsanbindungen zu verbessern, damit die Menschen tendenziell mehr am Land wohnen, vielleicht in die Stadt zur Arbeit pendeln. Draußen ist mehr Chance, überhaupt Wohnraum zu schaffen." Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler

Das Wohnungsproblem, so Aiwanger, sei nicht ausschließlich mit einem städtischen Wohnungsbauprogramm zu lösen.

Neues Ressort, neuer Sitz

In Laufweite zum Wirtschaftsministerium liegt Aigners neuer Amtssitz: die Oberste Bayerische Baubehörde. Wann sie dort einziehen wird, ist unklar, noch wird renoviert. Aber immerhin: Am Bauzaun hängt schon mal ein provisorisches Schild: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.