Bildrechte: mauritius-images

Gartenarbeit und Hantavirus

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Mehr Unterfranken an Hanta-Virus erkrankt als 2016

Bei Infektionen mit Hanta-Viren ist Unterfranken der bayernweite Brennpunkt. Von bayernweit 332 gemeldeten Fällen wurden 251 in Unterfranken registriert. Das Hanta-Virus wird hauptsächlich von Ratten und Mäusen übertragen. Von Frank-Günther Müller

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die Infektionen mit Hanta-Viren in Bayern sind im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Von 332 beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldeten Fällen wurden 251 in Unterfranken registriert. Die Anzahl der Infektionen schwankt stark in den verschiedenen Landkreisen Unterfrankens. Das größte Aufkommen findet sich in Main-Spessart. In diesem Jahr wurden bereits 81 Erkrankungsfälle gemeldet, so das Landratsamt Main-Spessart.

Das Hanta-Virus

Hanta-Virus-Erkrankungen verlaufen zumeist mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber-, Kopf- und Gliederschmerzen. Es kann allerdings auch zu einer Nierenbeteiligung bis hin zum akuten Nierenversagen kommen. Das Hanta-Virus wird in Deutschland vor allem über die Rötelmaus übertragen. Die Ansteckung erfolgt entweder über die Atemwegen, indem virushaltiger Staub oder Tröpfchen eingeatmet werden, oder durch Schmierinfektionen über die Hände.

Bei Tätigkeiten im Räumen, wie Schuppen, Keller oder Dachböden, aber auch im Freien kann es zur Infektion kommen. Staubentwicklung bei Reinigungsarbeiten kann man durch vorheriges Befeuchten vermeiden. Handschuhe und Mundschutz können bei sichtbarem Mäusebefall schützen.

Landkreise unterschiedlich stark betroffen

In Miltenberg liegt der heutige Stand bei 53 Fällen, während es nur ein einziger im Jahr 2016 war. In Aschaffenburg gibt es insgesamt 51 Fälle, von denen neun in der Stadt und 42 auf dem Land auftraten. In der Stadt und Landkreis Würzburg sind die Meldungen ebenfalls gestiegen. 2017 gibt es bereits 42 Fälle, während es im Jahr 2016 nur sechs waren.

In den Haßbergen sind mittlerweile drei Fälle, im Landkreis Kitzingen nur ein Fall und im Landkreis Rhön-Grabfeld fünf Fälle gemeldet. Dr. Wolfgang Lau, Sachgebietsleitung Gesundheit vom Landratsamt Kitzingen, bestätigt, dass das Auftreten des Virus stark von den Gebieten abhängig ist. Auch im Landkreis Bad Kissingen ist ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zu verzeichnen. Im Jahr 2015 traten neun Fälle und im Jahr 2016 vier Fälle auf. In diesem Jahr hat es sich auf bislang 15 Fälle erhöht.

Übertragung durch Mäuse und Ratten

Angst zur Besorgnis sieht Steffen Höffler vom Landratsamt Bad Kissingen angesichts der doch verhältnismäßig geringen absoluten Zahlen zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Der Landkreis Schweinfurt ist zum Beispiel nicht stark betroffen. Hier gab es nur zwei Fälle, bei denen man auch nicht sicher sagen konnte, ob es sich wirklich um Hanta-Viren handelte. Auslöser für die steigende Zahl der Hanta-Infektionen sind vermutlich gute Umweltbedingungen zu Gunsten der Krankheitsüberträger. Der Urin und Kot von Nagetieren, wie Mäusen und Ratten, kann die krank machenden Viren enthalten. Infektionen sind bei den Gesundheitsämtern meldepflichtig. Bekannte Risikogebiete sind Unterfranken, Teile des Bayerischen Waldes sowie die Schwäbische Alb.