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Mehr Sicherheit auf der Wiesn 2017

Die angedachten Verschärfungen des Sicherheitskonzepts für die Münchner Wiesn sind nun amtlich. Denn Anschläge wie in Berlin oder Nizza sollen sich in München auf keinen Fall wiederholen. Von Henning Pfeifer und Christoph Dicke

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern.

Polizei und Münchner Kreisverwaltungsreferat haben ihr Sicherheitskonzept für das Münchner Oktoberfest weiterentwickelt: So wird erstmals eine Lautsprecheranlage auf der gesamten Theresienwiese die Besucher im Bedarfsfall informieren. Die Lautsprecher lassen sich auch lokal schalten, etwa in einzelnen Festzelten.

Einlass erst nach Ende des Lieferverkehrs um 9.00 Uhr früh

Wie Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle ausführte, wurde der Lieferverkehr nun definfitiv neu geregelt. Bisher durfte dieser bis 10.00 Uhr auf die Wiesn, Einlass für die Besucher war aber schon ab 8.00 Uhr. Nun müssen sich die Gäste eine Stunde länger gedulden: Erst um 9.00 Uhr wird das Oktoberfest heuer öffnen. Da müssen die Lieferanten definitiv wieder weg sein.

Zugangskontrolle für gesamtes Lieferpersonal

Zudem müssen nicht nur die Fahrer spezielle Berechtigungen mit sich führen, sondern neuerdings alle Fahrzeuginsassen. Diese Berechtigungen müssen zuvor gegen Ausweisvorlage beantragt werden. Dann gibt's einen Sicherheitscheck. Damit sich niemand unerkannt auf die Wiesn schmuggeln kann.

Kinderwagen müssen an vier Tagen draußen bleiben

An Samstagen und am Tag der Deutschen Einheit sind Kinderwagen aufgrund des erwarteten hohen Andrangs auf der Wiesn nicht gestattet. Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Inhalt dürfen nach wie vor nicht auf das Festgelände mitgenommen werden. Nach der Erfahrung des vergangenen Jahres ist aber die Anzahl der Aufbewahrungsstellen verdoppelt worden.

Polizei setzt auf mehr Videokameras

Die Polizei hat ihr Sicherheitskonzept ebenfalls modifiziert. Laut Polizeivizepräsident Werner Feiler sind jetzt 37 Videokameras auf dem Festgelände im Einsatz, acht mehr als im Vorjahr. Zudem sei die technische Qualität der Kameras verbessert worden. Neu sind auch sogenannte Bodycams, also Kameras, die Polizisten am Körper tragen, um kritische Situationen zu dokumentieren. Vier Einsatzgruppen seien mit solchen Kameras ausgestattet.

Taschenkontrollen und zusätzliche Einsatzkräfte

Wie in den vergangenen Jahren müssen sich Besucher auf Taschenkontrollen auch in der Umgebung des Oktoberfestes einstellen. Insgesamt befinden sich 600 Polizistinnen und Polizisten im Wiesn-Einsatz. Die An- und Abreise der Besucher im Bereich der Bahnhöfe überwacht die Bundespolizei. Dazu setzt sie 180 zusätzliche Kräfte ein. Auch sie tragen zum Teil Bodycams. Der flexible Sicherheitszaun aus Maschendraht rund um die Theresienwiese bleibt bestehen.