Mainfranken-Theater Würzburg

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Mainfranken-Theater Würzburg: Thema "Heimat" im Fokus

Am Mainfranken-Theater hat Intendant Markus Trabusch heute das Programm für die neue Spielzeit vorgestellt: Die Auseinandersetzung mit dem Thema "Heimat" dominiert diesmal die Produktionen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Der Begriff "Heimat", der die gesellschaftliche Debatte aktuell prägt, emotional stark aufgeladenen Begriff, so Trabusch. So gehe es beispielsweise beim "Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt um die Rache der Hauptfigur an den Bewohnern ihrer alten Heimat. Die Semi-Oper "King Arthur" hadle von der Entstehung einer Nation und die erste Ballettproduktion "Chanson" bringe zu typischen Chansons französisches Lebensgefühl auf die Bühne.

Veränderungen beim Ballett

Personell ist die kommende Spielzeit von einem Führungswechsel beim Ballett geprägt. Nach 14 Jahren am Mainfranken-Theater hat Intendant Markus Trabusch den Vertrag von Ballettdirektorin Anna Vita nicht verlängert und von ihren vielen Fans dafür herbe Kritik einstecken müssen. Nach einer so langen Ensemblezugehörigkeit seien Wechsel wie diese in der Theaterlandschaft üblich, so Trabusch mit Verweis auf das neugewonnene Führungsduo Dumais/ O'Day. Auch die neue Ballettdirektorin Dominique Dumais und Choreograph Kevin O'Day seien nach 14 Jahren in Mannheim nun tränenreich verabschiedet worden. Für Würzburg haben die beiden bereits eine neue elfköpfige Ballettcompagnie zusammengestellt.

Sanierung ab August

Nach der aktuellen Spielzeit – nach dem 29. Juli – beginnt auch die seit langem geforderte Generalsanierung der jetzt mehr als 50 Jahre alten Spielstätte am Kardinal Faulhaber Platz. Bereits in den Theaterferien werde die Baugrube ausgehoben, kündigte Trabusch an. Dann werde das bisherige Foyer abgerissen. Anstelle des Flachbaus soll dann bis 2020 ein zweigeschossiger Vorbau entstehen. Damit entsteht eine mittlere Spielstätte mit rund 350 Plätzen, neuem Kassen- und Eingangsbereich, Gastronomie und Proberaum für das Ballett. Sobald der Vorbau fertiggestellt ist, soll im Anschluss das "Große Haus" saniert werden. Ab 2022 hofft Generalmusikdirektor Enrico Calesso diesen mit seinem Philharmonischen Orchester eröffnen zu können. Aktuell ist der Orchestergraben so beengt, dass die 57 Orchestermitglieder dort nicht alle Platz haben.

Generalüberholung soll 65 Millionen Euro kosten

Die Kostenschätzung für die Generalsanierung liegt aktuell bei 65 Millionen Euro. Die Entscheidung dafür im Stadtrat wurde durch eine Förderzusage aus dem Finanzministerium möglich. Noch als dessen Chef hatte der jetzige Ministerpräsident Markus Söder die Übernahme von 75 Prozent der Baukosten zugesagt. Das Mainfranken Theater ist das einzige Drei-Sparten-Haus in Unterfranken.