Die Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer.
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Lettenbauer oder Sengl – Bayerns Grüne vor Kampfabstimmung

Ende Januar treffen sich die bayerischen Grünen zu ihrem Landesparteitag. Dann stehen auch Gremienwahlen an – und ein neuer Landesvorstand wird gewählt, ebenso die Doppelspitze. Da dürfte es zu einer Kampfabstimmung zwischen Generationen kommen.

Gisela Sengl saß zehn Jahre lang für die Grünen im Landtag. Diesen Herbst ist sie überraschend rausgeflogen – und das, obwohl sie den sicher geglaubten dritten Listenplatz der oberbayerischen Grünen innehatte. Bei der anstehenden Vorsitzenden-Wahl hat die als bodenständig geltende Sengl nun ihren Hut in den Ring geworfen.

Sengl, die bodenständige Politikerin

Die 63-Jährige führt einen Bioladen in der Traunsteiner Gegend, redet tiefstes Oberbayerisch und will verloren gegangene Wähler im ländlichen Raum wiedergewinnen. In der Stadt komme grüne Politik nach wie vor an, aber auf dem Land? – fragt sie in ihrem Bewerbungsschreiben. Dabei würden viele wichtige Zukunftsfragen auf dem Land entschieden: die Energiewende, die Verkehrswende, die Agrarwende, so Sengl.

Unterstützung erhält sie vom grünen Vizepräsidenten des Landtages, Ludwig Hartmann: "Gisela Sengl vereint Herz und Verstand, kommt vom Dorf, kennt das Land und liebt die Menschen." Hartmanns Ansicht nach macht sie den Grünen ein gutes Angebot, in der Führungsebene eine Lücke zu schließen.

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Gisela Sengl (Grüne) spricht während einer Plenarsitzung im Bayerischen Landtag am 20.07.2023 in München

Auch die junge Lettenbauer will das Land stärken

Die bisherige Landesvorsitzende, Eva Lettenbauer ist 31 und sieht der anstehenden Kampfabstimmung gelassen entgegen. Sie selbst komme vom Land und wolle das Land stärken, sagt die Landtagsabgeordnete Lettenbauer, die in einem Dorf mit 60 Einwohnern wohnt. Sie sei viel in Bayern unterwegs, kenne die Strukturen und Bedürfnisse und freue sich auf den Parteitag, sagt sie.

Der Ausgang des Rennens um den weiblichen Vorsitzenden-Posten scheint völlig offen. Ein Posten in der Doppelspitze ist einer Frau vorbehalten, auf dem zweiten sitzt zur Zeit Thomas von Sarnowsky. Sollte sich die Unterlegene entscheiden, dann für den zweiten Posten zu kandidieren, könnte es eng werden für Sarnowsky, dann könnte der bayerische Landesverband von zwei Frauen geführt werden. Auch an der Spitze der grünen Bundestagsfraktion sitzen derzeit zwei Frauen, Katharina Dröge und Britta Haßelmann.

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