Mit rund 60 Bürgern waren so viele Besucher wie noch nie zur Kreistagssitzung ins Donauwörther Landratsamt gekommen. Der Grund: Die Kreisräte diskutierten über den Erhalt des Mönchsdegginger Hallenbads Almarin.
Almarin an Ostern eine Woche lang geöffnet
Vor Jahren war das Hallenbad wegen Unrentabilität geschlossen worden - bis Ostern dieses Jahres. Hunderte Freiwillige hatten das Bad soweit wieder hergerichtet, dass es für eine Woche geöffnet werden konnte. 5.000 Besucher konnten so in das Hallenbad gelockt werden.
Kreisräte loben freiwilliges Engagement
Die Kreisräte in Donauwörth lobten die Aktion und das große Engagement, das dahintersteht. Auch darin, dass es mehr Schwimmmöglichkeiten für Kinder geben muss, waren sich die Räte einig. Allerdings müssten vor einer Entscheidung, ob das Bad dauerhaft betrieben werden kann, Zahlen auf den Tisch.
Kreistag beschließt Prüfung einer Machbarkeitsstudie
Einstimmig entschied sich der Kreistag dafür, Angebote für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie einzuholen. Sie soll aufzeigen, wie viel Sanierung und Betrieb kosten würden. Ein aktuelles Beispiel gibt es dazu aus Monheim: Bürgermeister Günther Pfefferer erklärte, dass das dortige Bad kürzlich für über fünf Millionen Euro saniert wurde. Dafür gab es einen Zuschuss von nur 120.000 Euro - im ersten Jahr habe das Bad trotz einer hohen Auslastung 300.000 Euro Defizit gemacht.
Landkreis darf Almarin nicht bezuschussen
Landrat Stefan Rößle betonte, dass der Betrieb nur durch einen Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zu einem Zweckverband möglich sei. Bäder seien, so der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler, Sache der Gemeinden. Der Landkreis dürfe laut Verfassung nur bezuschussen, wenn mindestens 40 Klassen dort Schulunterricht erhalten. Im Almarin ist das nicht der Fall.
Verbindung von Infozentrum zum Geopark Ries und Hallenbad
Trotzdem soll das Bad erhalten werden. Landrat Rößle brachte deshalb auch die Idee ins Spiel, neben dem Bad ein Infozentrum für den Geopark Ries zu bauen. Beide Einrichtungen könnten dann - so die Vision - voneinander profitieren.
Weniger Hallenbäder - weniger schwimmende Kinder
Insgesamt gibt es im Landkreis Donau-Ries sechs Hallenbäder. Nur eines davon ist im Ries, in Nördlingen. Eine Studie der Wasserwacht zeigt, dass im Ries nur ein Drittel der Viertklässler sicher Schwimmen kann - im nördlichen Landkreis sind es dagegen zwei Drittel. DLRG und Wasserwacht arbeiten derzeit auch an einer Studie darüber, wie viel Schwimmunterricht der Schulen überhaupt in den vorhandenen Bädern abgehalten werden kann.