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Bauträger Volker Tretzel

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Korruption: Tretzels Anwälte beantragen Nichtzulassung Anklage

Die Anwälte des angeklagten Bauträgers Volker Tretzel in der Regensburger Korruptionsaffäre haben sich zu Wort gemeldet. Sie beantragen, die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zur Hauptverhandlung zuzulassen.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In der Regensburger Korruptionsaffäre haben sich nach dem Anwalt des suspendierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs (SPD) jetzt auch die Verteidiger des ebenfalls angeklagten Bauträgers Volker Tretzel zu Wort gemeldet. Wie der Anwalt von Wolbergs fordern auch Tretzels Verteidiger, die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zur Hauptverhandlung zuzulassen.

Nach Auffassung der Anwälte von Bauträger Tretzel sind sämtliche Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Regensburg im Zusammenhang mit dem sogenannten Regensburger Spendenskandal unzutreffend. Gleichzeitig werfen sie der Staatsanwaltschaft Regensburg rechtswidrige Medienarbeit vor. Diese habe erheblich zur öffentlichen Vorverurteilung von Volker Tretzel beigetragen, heißt es in einer Presserklärung.

Spenden an Parteien und Bildungseinrichtungen

Zwischen den Spendenzahlungen und der Vergabe eines ehemaligen Kasernengeländes habe es keinen Zusammenhang gegeben. Der beschuldigte Bauträger hat nach Informationen der Anwälte in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Millionen Euro gespendet. Empfänger waren dabei nicht nur politische Parteien wie CSU, SPD und Freie Wähler.

Auch Bildungseinrichtungen wie die Universität Regensburg, und Sportvereine hätten Spenden erhalten. Und zwar lange bevor es zu dem umstrittenen Grundstückserwerb gekommen sei.

Tretzel unterbreitete bestes Angebot

Auch die Vergabe des Kasernengeländes von der Stadt an Tretzel sei rechtlich nicht zu beanstanden. Es sei das für die Stadt beste Angebot gewesen. Die Stadt hätte sich einer Pflichtverletzung schuldig gemacht, hätte sie das Grundstück nicht an Volker Tretzel verkauft, so die Anwälte.

Die Staatsanwaltschaft wirft hingegen Tretzel vor, den Regensburger Oberbürgermeister bestochen zu haben. Die Anklage gegen Wolbergs wiederum lautet auf Bestechlichkeit. Wolbergs hatte vergangene Woche angekündigt, sich in dieser Woche per Videobotschaft zum Stand der Ermittlungen äußern zu wollen.