Ein Foto vom Inntal von oben
Bildrechte: BR/Dagmar Bohrer-Glas

Die Baustellen für die Brenner-Trasse betreffen das Gebiet im Inntal

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"Klarheit für Region": Pläne für Brenner-Nordzulauf stehen fest

Die Deutsche Bahn hat die Baupläne zum Brenner-Nordzulauf in den Landkreisen Ebersberg und Rosenheim vorstellt. Damit steht die endgültige Linienführung der Zugstrecke fest. Was das nun für die Region bedeutet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Für den Brenner-Nordzulauf, der in den Landkreisen Ebersberg und Rosenheim geplant ist, steht nun die endgültige Linienführung fest. Die Planer der Deutschen Bahn haben am Donnerstagvormittag die Ergebnisse ihrer Variantenprüfungen vorgestellt. An insgesamt fünf Punkten über die Gesamtstrecke von Grafing bis Kiefersfelden verteilt, habe man die geplante Zugstrecke optimiert, was lokal Vorteile mit sich bringe.

Tunnelverlängerung im Landkreis Ebersberg, neuer Bahnhof in Ostermünchen

Im Landkreis Ebersberg wird die Bahn den Tunnel bei Lorenzenberg um rund zwei Kilometer Richtung Norden und Süden verlängern. Zudem haben sich die Planer für die Verlegung des Bahnhofs Ostermünchen entschieden. Tuntenhausen und der Ortskern von Ostermünchen hätten so kürzere Wege zu einem neuen und modernen Bahnhof mit Park and Ride. Der Gemeinderat hatte sich noch vor Kurzem mit knapper Mehrheit für die Beibehaltung des alten Standortes ausgesprochen.

Neues im Norden von Rosenheim

Nördlich von Rosenheim arbeiten die Projektplaner künftig mit einer Kombilösung aus Brücken und Dämmen. In Mintsberg ist eine 650 Meter lange Brücke geplant, gefolgt von einem rund 800 Meter langen Damm. Dann folgt wieder eine Brücke über die Bundesstraße B15 neu und eine Bahnstrecke. Im Anschluss ist ein 1.100 Meter langer Damm vor Pfaffenhofen geplant, die Innbrücke wird um circa 400 Meter verlängert. Die geplante Dammhöhe gibt die Deutsche Bahn mit sieben bis neun Metern an.

Längerer Tunnel unter Stephanskirchen - Trinkwasserbrunnen bleibt

Rund um Stephanskirchen, Riedering und Rohrdorf haben sich die Planer für die Variante Cyan, also für eine Unterquerung der Sims, entschieden. Der Trinkwasserbrunnen im Ödenwald bei Stephanskirchen bleibt mit dieser Variante unberührt und im Ort Scheiberloh müssen keine Häuser abgerissen werden, bestätigen die Planer. Der Tunnel wird länger, das Südportal verschiebt sich in den Bereich Holzen. Im Anschluss daran folgt auf rund zwei Kilometern ein Überholbahnhof im Bereich Immelberg und Lauterbach, also eine oberirdische Streckenführung mit vier Gleisen nebeneinander, bevor die Strecke in den Samerbergtunnel mündet.

Deutsche Bahn: "Region hat jetzt Klarheit"

Im Inntal kommt der Brenner-Nordzulauf wieder an die Oberfläche. Das Südportal des Tunnels liegt dabei östlich der Autobahn. Die Verknüpfungsstelle dort ist mit der Autobahn gebündelt und verbraucht so weniger Fläche, so die Projektplaner, die den Flächenverbrauch mit acht Hektar angeben. "Mit dieser Planung biegen wir jetzt in die Zielgerade ein", sagte der Projektverantwortliche Matthias Neumaier. Die Region habe damit nun Klarheit und könne sich überlegen, welche Änderungswünsche sie Anfang des neuen Jahres in den Deutschen Bundestag einbringen möchte.

Reaktionen aus der Region

Für Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU) ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Er will sich weiter für eine Untertunnelung des Inns nördlich der Stadt einsetzen. Für Rohrdorfs Bürgermeister Simon Hausstetter ist der geplante Überholbahnhof "der schlimmste denkbare Fall" für Lauterbach, er kündigt weitere Proteste an. Riederings Bürgermeister Vodermaier verweist auf die vielen Hektar, die einmal für die Baustelleneinrichtungen benötigt werden. Das gefährde die Existenz der regionalen Landwirtschaftsbetriebe.

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