Die drei Gedenkorte mitten im Wald im Landkreis Mühldorf am Inn sollen an die Häftlinge erinnern, die dort im letzten Kriegsjahr unter unwürdigen Umständen leben und arbeiten mussten. Ein Großteil der 8.300 Häftlinge waren ungarische Juden – viele deportiert aus dem großen Konzentrationslager in Dachau; das sogenannte KZ-Außenkommando Mühldorf war eines von 169 Außenkommandos des Konzentrationslagers Dachau.
Ausstellung soll Gigantomanie des NS-Regimens verdeutlichen
Die Gefangenen wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Im Wald versteckt sollten sie eine riesige Bunkeranlage bauen. Dort wollten die Nationalsozialisten eine ihrer angeblichen Wunderwaffen fertigen lassen, einen Düsenjäger. Das Kriegsende stoppte dieses Projekt. Die Ausstellung soll zum einen die Gigantomanie des Dritten Reiches verdeutlichen, zum anderen dessen Unmenschlichkeit. Die Häftlinge hausten in einem Waldlager in Erdlöchern unter schlimmsten hygienischen Bedingungen. Viele starben. Ein Massengrab mit 2.200 Leichen wurde nach dem Krieg entdeckt.
Teileröffnung im April
Das Massengrab und das Waldlager sind die beiden Teile der KZ-Gedenkstätte, die Ende April feierlich eröffnet werden. Der spektakulärste Teil, die Reste der Bunkeranlage, wird frühestens in zwei Jahren dazukommen.
Auf dem Gelände befand sich nach Kriegsende ein großer Sprengplatz, auf dem Granaten, Bomben und Munition zerstört wurden. Die Reste der Kampfmittel sind möglicherweise gefährlich und umweltschädlich. Deshalb muss zunächst der Boden aufwendig saniert werden.