Parteinachwuchs Unterfranken

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Jamaika-Aus: So reagiert der Parteinachwuchs in Unterfranken

Und Schluss: Heute Nacht hat die FDP ihren Austritt aus den Sondierungsverhandlungen verkündet. CDU, CSU, FDP und die Grünen finden nicht zueinander. Wie denkt die junge Parteibasis in Unterfranken darüber?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Gegen Mitternacht gab Christian Lindner die Entscheidung der FDP-Spitze bekannt. Florian Kuhl, Bezirksvorsitzender der Jungen Liberalen in Unterfranken, steht hinter dem Beschluss. Der Abbruch der Verhandlungen sei aus seiner Sicht vor allem konsequent: "Wir haben alles versucht und waren kompromissbereit", so Kuhl, "aber die Wähler haben uns für Trendwenden gewählt, das müssen wir auch nach der Wahl einhalten".

Junge Union: "sehr erschreckt"

Weitaus weniger euphorisch äußert sich Fabian Weber von der Jungen Union: "Als die Nachricht am Sonntagabend kam, hat mich das sehr erschreckt." Bis zuletzt hatte er an ein Gelingen der Verhandlungen geglaubt. "Wenn alle sagen, es war auf einem guten Weg - wo sieht dann die FDP Probleme?", kritisiert Weber.

Eine mögliche Minderheitsregierung sieht Weber kritisch. Ähnlich geht es Michael Reitmair, Bezirksvorsitzender der Jusos Unterfranken: "Eine Minderheitenregierung wäre ein Novum und Neuwahlen vermutlich die bessere Lösung." Wie Parteichef Martin Schulz erteilte auch Reitmair einer erneuten großen Koalition aus Union und SPD eine klare Absage.

Junge Grüne sind bei Minderheitsregierung skeptisch

Maria Gößmann von der Grünen Jugend Unterfranken möchte sich eine Minderheitenregierung mit der Union nur ungern vorstellen. Den Abbruch der langwierigen Verhandlungen bewertet sie insgesamt positiv. Ihre Befürchtung: "Die Grünen wären sonst zu sehr von ihren Werten abgerückt." Bei Neuwahlen erwartet sich Gößmann eine positive Auswirkung auf die Grünen: "Wir haben gekämpft und gezeigt, dass wir regieren wollen. Das haben die Leute gesehen."

Junge Liberale: "kein klarer Wählerauftrag"

Auch Kuhl vom FDP-Nachwuchs stellt klar: "Wir scheuen Neuwahlen nicht." Allerdings sieht er zunächst CDU/CSU und SPD in der Pflicht. Kritik an seiner Partei weist er deshalb zurück: "Die Menschen haben die 'GroKo' geschwächt - aber es gab auch keinen klaren Wählerauftrag für Jamaika." Trotz des überraschenden Ausstiegs der FDP stellt Kuhl klar: "Wir verschließen uns den weiteren Entwicklungen und Gesprächen nicht."

Seehofer nach wie vor in der Kritik

Weitere Gespräche wird es wohl auch innerhalb der CSU geben. Dort steht Ministerpräsident und Parteichef Seehofer in der Kritik. An der Position der Jungen Union habe sich bislang nichts geändert, erklärte Weber. Der Nachwuchs der CSU hatte sich kürzlich für Markus Söder stark gemacht.