Eine Explosion, verursacht durch israelische Luftangriffe auf eine Militärbasis der Hamas in der Stadt Khan Younis im südlichen Gazastreifen.
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Als Reaktion auf eine Rakete von radikalen Palästinensern bombardierte die israelische Armee bombardierte ein Ziel im Gazastreifen.

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Israel antwortet mit Luftangriffen auf Rakete aus Gazastreifen

Erstmals seit Monaten haben am Montagabend radikale Palästinenser eine Rakete aus dem Gazastreifen in das Grenzgebiet zu Israel geschossen. Die israelische Armee bombardierte daraufhin ein Ziel im Gazastreifen.

Als Reaktion auf einen Raketenangriff radikaler Palästinenser aus dem Gazastreifen hat Israel in der Nacht zum Dienstag ein Ziel in dem Küstenstreifen beschossen. Laut israelischer Armee handelte es sich dabei um eine Werkstätte für Waffen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome hatte zuvor ein Geschoss aus dem Gazastreifen abgefangen.

Israelische Medien: Rakete von Islamischer Dschihad

Wie israelische Medien berichten, soll die Rakete von der Terrororganisation Islamischer Dschihad abgefeuert worden sein. Ein israelischer Armeesprecher teilte mit, die Hamas sei für dafür verantwortlich, was im Gazastreifen passiere. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Nach ersten Erkenntnissen gibt es keine Verletzten. Laut Berichten wurden auch keine Schäden angerichtet.

Ein Hamas-Sprecher sagte, der Luftangriff Israels im Gazastreifen sei "fehlgeschlagen". Die Einrichtung sei leer gewesen und es sei niemand verletzt worden. Ein solcher Angriff sei ein verfehlter Versuch, das palästinensische Volk davon abzuhalten, Jerusalem und die Al-Aksa-Moschee zu verteidigen. Wie Medien in Israel berichten, wandte sich die Hamas über ägyptische Vermittler an Israel mit der Botschaft, sie habe kein Interesse an einer weiteren Eskalation.

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Lage in Nahost angespannt

Dass radikale Kräfte vom Gazastreifen aus erstmals seit Monaten eine Rakete auf israelisches Territorium abgefeuert haben, zeigt, wie angespannt die Lage ist: Bereits am Freitag war es auf dem Tempelberg in Jerusalem nach dem morgendlichen Freitagsgebet der Muslime zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Polizei und palästinensischen Randalierern gekommen. Der Tempelberg, der Juden und Muslimen heilig ist, und auf dessen Areal sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom befinden, steht unter jordanischer Verwaltung.

Die jordanische Regierung stellte sich hinter die Randalierer von Freitag und warf Israel vor, die Lage zu eskalieren. Der israelische Premier Naftali Bennet erwiderte, es sei nicht akzeptabel, dass Menschen zu Gewalt gegen israelische Bürger ermutigt würden. Das sei eine Auszeichnung für diejenigen, die zur Gewalt anstachelten. Bennett nannte namentlich die Hamas. Israel tue alles dafür, dass Juden, Muslime und Christen ihre religiösen Feste – Pessach, Ramadan und Ostern – feiern könnten, so Bennett.

Tempelberg unter muslimischer Verwaltung

Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle Rechte gläubiger Juden auf der heiligen Stätte ausweiten.

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