Der Stadtplatz von Mühldorf im Oktober 2021.
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Der Stadtplatz von Mühldorf im Oktober 2021.

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Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern so hoch wie noch nie

Die Corona-Inzidenz ist in Bayern auf einen Pandemie-Rekordwert von 230,7 gestiegen. Drei oberbayerische Landkreise haben derzeit sogar den höchsten Sieben-Tage-Wert in ganz Deutschland: Mühldorf, Miesbach und Traunstein.

Die Zahl der Corona-Infektionen hat in Bayern einen Pandemie-Rekordwert erreicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 230,7. Das geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag hervor. Am Freitag hatte der Wert noch bei 221,9 gelegen. Die Inzidenz ist damit höher als je zuvor in dieser Pandemie. Ein ähnlich hohes Niveau hatte es zuletzt im vergangenen Dezember gegeben.

Auf dem Dashboard des RKI zu den aktuellen Corona-Fallzahlen und der Sieben-Tage-Inzidenz in den einzelnen Städten und Landkreisen sind am Samstag insgesamt fünf Regionen in Deutschland rosa eingefärbt: Landkreise mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 500.

Die "ersten drei Plätze" mit den bundesweit höchsten Inzidenzwerten liegen dabei in Oberbayern. Gleich dahinter folgt der niederbayerische Landkreis Straubing-Bogen.

Höchste Inzidenz deutschlandweit in Mühldorf am Inn

Den höchsten Inzidenzwert in Deutschland hat derzeit der oberbayerische Landkreis Mühldorf am Inn mit einem Wert von 648,2 (Stand: 30. Oktober, 10 Uhr). Dahinter folgen der Landkreis Miesbach mit 623,9 und der Landkreis Traunstein mit 573,6.

Zu den fünf Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland folgt auf dem vierten Platz ebenfalls ein bayerischer Landkreis: Straubing-Bogen mit 519,9. Gleich dahinter kommt der Landkreis Sächsische Schweiz mit einem derzeitigen Wert von 501,8.

Auch andere Regionen Oberbayerns stark betroffen

Auch in weiteren Teilen Ost- und Oberbayerns sind die Corona-Infektionszahlen weitaus höher als in anderen Regionen des Freistaats. Weiterhin stark betroffen sind der Landkreis Rosenheim mit einer Inzidenz von 464,2 und der Landkreis Berchtesgadener Land mit aktuell 462,7. Die Landkreise Regen und Dingolfing-Landau in Niederbayern liegen derzeit ebenfalls über einem Wert von 400.

Die Gründe für diese hohen Infektionszahlen sind nicht ganz klar. Grenzpendler könnten eine Rolle spielen, aber auch der Tourismus. Und ein Grund könnte auch die Impfquote sein. So beträgt sie in Rosenheim beispielsweise derzeit rund 57 Prozent (vollständige Impfungen). Zum Vergleich: Der bayernweite Durchschnitt liegt aktuell bei 64,5 Prozent. Bundesweit sind 66,7 Prozent vollständig geimpft.

Landkreise treffen gemeinsame Maßnahmen

Da die oberbayerischen Landkreise Mühldorf am Inn, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie die Stadt und der Landkreis Rosenheim derzeit besonders stark von Corona-Neuinfektionen betroffen sind, haben sie sich am Freitag auf gemeinsame Maßnahmen geeinigt.

Folgende Regeln gelten in den betroffenen Städten und Landkreisen deshalb ab Montag, 1. November 2021 (Allerheiligen):

  • FFP2-Maske statt medizinischer Maske in Supermärkten, Bussen, Freizeiteinrichtungen (Die FFP2-Maskenpflicht gilt jedoch nicht am Arbeitsplatz und in Schulen)
  • 2G statt 3Gplus in Clubs und vergleichbaren Tanzlokalen (Ein Besuch ist damit nur noch für Geimpfte und Genesene möglich)

Hohe Belastung in den Kliniken der Region

Nicht nur die derzeitigen Infektionszahlen spielten für diese Entscheidung eine Rolle, sondern auch die Zahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Region. Der Fokus habe dabei auf einem regional abgestimmten Vorgehen gelegen, so der Landrat des Landkreises Mühldorf, Max Heimerl. "Wir wollen in der gesamten Region die Sicherheit in den Innenräumen erhöhen, um die Zahl der Infektionen, deren Weiterverbreitung und damit der Krankenhauseinweisungen zu verringern."

Masken seien die einfachste Form des Schutzes. Deshalb sei das die zentrale Maßnahme, um bei einem Ausbruchsgeschehen die Quarantäne von Schulklassen oder ganze Schulschließungen zu verhindern, teilet Heimerl weiter mit.

Mehr Polizeikontrollen, Unterstützung der Bundeswehr angefordert

Im Landkreis Mühldorf werden die Kontrollen in Bezug auf die Einhaltung der Infektionsschutzregeln deshalb nun intensiviert, teilte das Landratsamt mit. Außerdem wurde zur Unterstützung des Gesundheitsamtes bei der Bundeswehr personelle Verstärkung angefordert.

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Hochinzidenz-Landkreise verschärfen Regeln
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