Während vier Erdmännchen vergleichsweise schnell gezählt und gewogen sind, fliegen die Pfirsichköpfchen, ohne die Zählung zu beachten, wie sie möchten durch ihre Anlage.
Ganz zu schweigen von den Neonfischen, die sich wie ein Ei dem anderen ähneln. Wer blickt da noch durch? Daher werden Tiere, die ständig in Bewegung sind, lediglich geschätzt. Bei den Schwarmfischen im Aquarium beispielsweise wird nur in einem Beckenausschnitt beobachtet, gezählt und später der gesamte Bestand geschätzt.
Pinguine und Eisbären werden gewogen
Pinguine hingegen werden mit Hilfe von Futter auf eine normale Personenwaage gelockt und gewogen. Auch bei den Eisbären ist das Wiegen wesentlich einfacher: Mit einer in die Anlage integrierten Waage kann das Gewicht der Tiere jederzeit ermittelt werden.
Große Überraschungen gibt es bei einer Inventur im Tierpark Hellabrunn jedoch nicht. "Natürlich fehlt bei der Inventur am Ende des Jahres nicht einfach ein Katta oder eine Mhorrgazelle", so Kurator Carsten Zehrer. Weiter erklärt er:
"Jeden Tag halten die Tierpfleger schriftlich fest, ob ein Tier geboren, verstorben, weg- oder zugereist ist. Die täglich ermittelten Zahlen werden im Tagesbericht eingetragen." Carsten Zehrer, Kurator
Weltweite Datenbank für Zootiere
Bei der tierischen Inventur am Jahresende entsteht durch die Auswertung aller Tagesberichte ein lückenloser Jahresbericht, der schlussendlich im Geschäftsbericht im Sommer jeden Jahres veröffentlicht wird.
Zudem werden die Daten in einer weltweiten Datenbank für Zootiere erfasst. Das heißt aber auch: Einen bestimmten "Inventur-Tag" am Jahresende, an dem alle Tiere gezählt, gemessen und gewogen werden, gibt es in Hellabrunn nicht. Vielmehr werden die Daten eines Jahres am Schreibtisch zusammengefasst und ausgewertet.