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Graugänse

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Immer mehr Wildgänse in Bayern - Klagen über Schäden

Graugänse, Nilgänse, Kanadagänse, Rostgänse - in Bayern lassen sich immer mehr Wildgänse nieder. Naturfreunde mögen das toll finden, Landwirte dagegen erleiden Verluste durch die Vögel - und der Kot der Tiere erfreut auch nicht jeden.

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Ob am Altmühl- oder Starnberger See, am fränkischen Main, an der Donau oder im Englischen Garten in München - die Wildgänse finden vielerorts optimale Bedingungen vor. Das Resultat: Seit Jahren steigt die Zahl der Tiere. Und das bedeutet in vielen Regionen auch Ärger.

Fraßschäden auf dem Acker

Bauern etwa finden die zu Hunderten über ihre Felder watschelnden Tiere gar nicht gut. Denn die massenhaft nach Futter suchenden Gänse fressen den Landwirten die Gräser und Pflanzen vom Acker - am liebsten Keimlinge von Getreide, reife Getreideähren, Salat und anderes Feldgemüse. Das bedeutet für einige Landwirte enorme Ernteausfälle, "Insbesondere, weil die Tiere punktuell ganze Äcker leer fressen und nicht überall ein bisschen", sagt Markus Peters vom Bayerischen Bauernverband.

Hinzu kommt die Not mit dem Kot. Die sogenannte Losung ist nicht nur am Ufer und auf den Liegewiesen von Badegewässern und Parks eklig. Auch die Landwirte, die das Gras mähen und als Tierfutter verwenden, würden gern auf diese Hinterlassenschaften der Gänse verzichten.

Experten suchen nach Auswegen

Doch was tun? Vogelscheuchen allein reichen längst nicht mehr, um die Wildgänse abzuschrecken. Manche fordern gar den regelmäßigen Abschuss der Tiere. Wissenschaftler suchen nach einem tierfreundlicheren Weg, um die Zahl der Wildgänse zu reduzieren oder zumindest stabil zu halten. Ein seit 2014 laufendes Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zum Gänse-Management in Bayern soll zeigen, mit welchen Methoden man der vielen Vögel Herr werden kann. Wildtier-Experten erforschen dabei in Unter- und Mittelfranken Maßnahmen für ein sinnvolles Wildgans-Management. Bauern, Jäger, Naturschützer, Behörden und Wissenschaftler sind Teil der Arbeitsgruppe um Projektbetreuer Christian Wagner. 

Die ersten Erkenntnisse zeigen: Ob jagen, vertreiben, Eier manipulieren oder weglocken - die eine durchschlagende Maßnahme gibt es nicht. "Es wird immer eine Kombination verschiedener Maßnahmen sein müssen, die auf jede Region abgestimmt entwickelt werden muss", sagt Wagner.