Gignoux-Haus in Augsburg

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Im historischen Gignoux-Haus dürfen Wände herausgerissen werden

Auch eine Petition hat nicht geholfen: Im denkmalgeschützten Gignoux-Haus im Augsburger Lechviertel dürfen bei der Sanierung die Wände herausgerissen werden. Das freut den Investor.

Die Kritik an den Sanierungsplänen war zuletzt immer lauter geworden. Sogar eine Petition wurde auf den Weg gebracht. Doch genutzt hat es nichts: Der Augsburger Bauausschuss bleibt bei seiner Haltung, dem Investor eine Umgestaltung der Innenräume des denkmalgeschützten Baus zu erlauben - und setzt sich damit weiter über die Empfehlungen der Denkmalschutz-Behörde hinweg.

Heißt konkret: Innenwände dürfen herausgerissen werden - wohl um einen modernen Grundriss für die geplanten Luxus-Wohnungen zu ermöglichen. Zuvor hatte der Bauausschuss dem Münchner Investor auch genehmigt, Balkone im Innenhof anzubringen.

"Müssen behutsam mit dem Gignoux-Haus umgehen"

Die Kritiker um den Kunsthistoriker Gregor Nagler fordern einen behutsameren Umgang mit dem kostbaren architektonischen Erbe. Zu viel sei in der vergangenen Jahrzehnten bereits unwiederbringlich verloren gegangen. Nagler plädiert dafür, den inneren Zustand des Gebäudes zu erhalten. Auch so sei es möglich, attraktive Wohnungen daraus zu machen. 

Das Gignoux-Haus wurde 1764/65 im Stil des Rokoko erbaut. Bis 2010 beherbergte es die Komödie, eine Spielstätte des Augsburger Theaters. Über die Jahre war der Bau zunehmend verfallen. Ein Münchner Geschäftsmann hatte das Haus gekauft. Nun wird es für mehrere Millionen Euro saniert. Künftig soll das Haus Luxuswohnungen und ein Geschäft beherbergen.