Der Haßfurter Bürgermeister Günther Werner sieht Chancen, dass die Geburtshilfestation in den "Haßberg-Kliniken" auch nach 2018 fortbestehen könnte. Das sagte Werner auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks.
Förderung für defizitäre Geburtshilfestationen möglich
Hoffnungen macht sich Werner wegen eines aktuellen Beschlusses des Bayerischen Kabinetts. Wörtlich heißt es darin, dass eine neue Förderung darauf abziele, "defizitäre Geburtshilfestationen an Krankenhäusern im ländlichen Raum unter bestimmten Voraussetzungen finanziell zu unterstützen." Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wird darin wie folgt zitiert: "Wir wollen die Landkreise und kreisfreien Städte mit einem staatlichen Zuschuss unterstützen, wenn die Kommunen Defizite bei Geburtshilfestationen ausgleichen müssen."
Möglich soll das etwa dann sein, wenn eine Klinik mangels ausreichender Fallzahlen nicht kostendeckend wirtschaften kann. Die Stadt Haßfurt erhofft sich deshalb, dass das Defizit für die Geburtshilfestation der "Haßberg-Kliniken" aus staatlichen Fördertöpfen gedeckt werden könnte.
450 Geburten im Jahr
Zuletzt wurden in Haßfurt rund 450 Geburten im Jahr registriert. Wie Werner erklärt, müssten jährlich mindestens 600 Kinder auf die Welt gebracht werden, wirtschaftlich arbeiten zu können. Der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken hatte deshalb im Mai 2017 beschlossen, die Geburtshilfestation in Haßfurt Ende 2018 zu schließen.
Seitdem mussten sich werdende Mütter darauf einstellen, künftig nach Schweinfurt, Bamberg oder Coburg zum Entbinden fahren zu müssen.